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Freiheit, Leben und Erbe der Holocaust-Überlebenden: Gedenkfeier und Eröffnung der Ausstellung "A Monument of Good Deeds" aus Anlass des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Am 27. Jänner begeht die internationale Gemeinschaft den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. "Freiheit, Leben und Erbe der Holocaust-Überlebenden" war das Thema der diesjährigen Veranstaltungen, angeregt durch die Erfahrungen und Zeugnisse der Holocaust-Überlebenden.

Eine Gedenkfeier und die Eröffnung der Ausstellung "A Monument of Good Deeds" ("Ein Denkmal der guten Taten") fanden an diesem Tag bei den Vereinten Nationen in Wien statt. Organisiert wurden sie von der Ständigen Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in Wien und dem Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien.  Die Gedenkfeier wurde von UNIS-Direktor Martin Nesirky moderiert und von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg eröffnet, der das Kaddish-Gebet sprach.

Der Generaldirektor der Vereinten Nationen in Wien (UNOV), Yury Fedotov, verlas die Erklärung von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon anlässlich des Holocaust-Gedenktages und rief die Gäste auf, den Opfern des Holocaust die Ehre zu erweisen und sich durch ihre Lebensgeschichten inspirieren zu lassen.

"Zum 70. Jahrestag der Gründung der Vereinten Nationen hoffe ich inständig, dass unsere Gemeinschaft der Nationen im Streben nach Frieden, Toleranz und Würde für alle Menschen vereint bleibt", sagte Zvi Heifetz, der Ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen (Wien) in seiner Rede.   

Im Rahmen der Gedenkfeier überreichte Botschafter Heifetz an Cheng Jingye, dem Ständigen Vertreter der Volksrepublik China bei den Vereinten Nationen in Wien, ein Anerkennungszertifikat zur Ehrung von Feng-Shan Ho, dem chinesischen Generalkonsul in Wien, der in den Jahren vor dem Holocaust vielen jüdischen Familien Visa ausstellte, damit sie das Land verlassen konnten und ihnen so das Leben rettete. Erst kürzlich wurde er mit dem Titel "Righteous among the Nations" geehrt. In seiner Rede erwähnte Botschafter Cheng, dass das chinesische Volk niemals den humanitären Geist jener vergessen wird, die jüdischen Familien und Holocaust- Überlebenden geholfen hatten.  

Ein weiteres Anerkennungszertifikat wurde an Botschafter Gonzalo De Salazar Serantes, dem Ständigen Vertreter Spaniens bei den Vereinten Nationen in Wien übergeben. Die Urkunde ehrt die mutigen Handlungen von Sebastian de Romero Radigales, der 1943 als spanischer Generalkonsul in Athen ankam und Hunderten Juden aus Saloniki vorbehaltlos die spanische Staatsbürgerschaft ausstellte, um sie vor der Deportation zu retten und ihnen die sichere Ausreise nach Spanien zu ermöglichen. Botschafter Gonzalo De Salazar Serantes sprach seinen Dank aus und betonte, dass die Taten von Sebastian de Romero Radigales symbolisch für das Engagement Spaniens im Menschenrechtenschutz sind. Er sagte ferner: "Es ist unsere moralische Pflicht, die Erinnerung an die Opfer des Holocaust an die nächsten Generationen weiterzugeben".

Nach den Ehrungen sang der Chor der Jehuda Halevi Musikschule die symbolischen Lieder "Donna Donna" und "Reyzele". Das Jiddische Theaterlied "Donna Donna" wurde 1940/41 von den jüdischen Künstlern Aaron Zeitlin (Text) und Sholom Secunda (Musik) geschrieben und erzählt über ein Kalb, das zur Schlachtbank geführt wird. "Donna Donna" spiegelt die Situation der Juden während des Dritten Reiches wider und ist für die jüdische Gemeinschaft von großer Bedeutung. Das zweite Lied, "Reyzele", drückt die Liebe eines jungen Mannes für seine "Reyzele" sowie das Herz und die Seele der jüdischen Menschen aus. "Reyzele" wurde vom berühmten jüdischen Dichter Gebirtig Mordkhe geschrieben, der in Krakau (Polen) geboren und während des Zweiten Weltkrieges  ins Krakauer Ghetto gebracht wurde. Am 4. Juni 1942 wurde er am Weg zum Krakauer Bahnhof, von wo er ins Todeslager Belzec transportiert werden sollte, von Nazis erschossen.

Die Ausstellung "A Monument of Good Deeds" ist den Kindern, die im Holocaust umkamen, und ihrem Vermächtnis gewidmet. Die Ausstellung erzählt ihre Geschichten und ermöglicht den Besuchern, mehr über ihr Leben und ihre Schicksale zu erfahren.  

Die Gestaltung der Ausstellung erinnert an ein leeres Klassenzimmer und jede Tafel beschreibt das Leben des Kindes vor, während und nach dem Holocaust. Interaktive Elemente helfen den Besuchern, die Tragödien besser zu visualisieren und zu verstehen, die jedes Opfer erleben und ertragen musste.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter folgendem Link: http://www.designmill.co.il/en/projects/Documentation/91