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UNIS/SGSM/1187
25. November 2021

Der Generalsekretär

Videobotschaft anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen

25. November 2021

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist weltweit nach wie vor das am weitesten verbreitete und drängendste Menschenrechtsproblem der heutigen Zeit. 

Sie ist ein abscheuliches Verbrechen und eine gesundheitliche Notlage zugleich, mit weitreichenden Folgen für Millionen von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt.

Die aktuellsten Zahlen von UN-Frauen, der Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Stärkung der Frauen, belegen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen während der COVID-19-Pandemie zugenommen hat.

In 13 Ländern gab beinahe jede zweite Frau an, dass sie selbst oder eine Bekannte während der Pandemie erstmals geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt gewesen sei.

Nahezu jede vierte Frau gab an, dass es im Haushalt häufiger zu Konflikten komme und sie sich zu Hause weniger sicher fühle.

Gleichviel in welchem Teil der Gesellschaft Gewalt auftritt, wir alle spüren ihre Folgen. Sie hinterlässt noch in der nachfolgenden Generation Narben und schwächt das soziale Gefüge.

Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Gewalt gegen Frauen, gesellschaftlicher Unterdrückung und gewaltsamen Konflikten. Vergewaltigung und sexuelle Sklaverei werden als Kriegsmittel eingesetzt, und Frauenfeindlichkeit ist im gewaltbereiten Extremismus allgegenwärtig – um nur zwei Beispiele zu nennen.

Gewalt gegen Frauen ist aber kein unausweichliches Problem. Richtige Politikmaßnahmen und -programme schaffen Abhilfe.

Dies erfordert umfassende, langfristige Strategien, die die grundlegenden Ursachen von Gewalt bekämpfen, die Rechte der Frauen und Mädchen schützen und starke und autonome Frauenrechtsbewegungen fördern.

Auf diesem Modell beruht die von den Vereinten Nationen und der Europäischen Union gemeinsam gestartete Spotlight-Initiative.

Im vergangenen Jahr nahm die strafrechtliche Verfolgung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den Partnerländern um 22 Prozent zu, wurden 84 Gesetze und Richtlinien erlassen oder gestärkt und konnten mehr als 650.000 Frauen und Mädchen trotz pandemiebedingter Beschränkungen Hilfeleistungen für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt in Anspruch nehmen.

Wir können also Veränderungen bewirken.

Jetzt ist es an der Zeit, unsere Anstrengungen zu verstärken, um die Gewalt gegen Frauen und Mädchen bis 2030 gemeinsam zu beseitigen.

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