UNIC/369
30. Juli 2001

Bonner Klima-Beschlüsse versprechen beschleunigte globale Massnahmen gegen den Klimawandel

Sechste Tagung der Vertragsstaaten der Klima-Rahmenkonvention endet in Bonn

BONN, 27. Juli (UNFCCC) - Die Klimaverhandler verlassen Bonn heute mit einem historischen politischen Übereinkommen und einer Vielzahl detaillierter Beschlüsse, die für viele Jahre eine maßgebliche Richtschnur für die internationale Reaktion auf den Klimawandel bilden werden.

Die Beschlüsse legen das Regelwerk fest, nach dem die Regierungen ihre Zusammenarbeit ausrichten werden, um die im Kyoto-Protokoll vorgesehenen Einrichtungen und Verfahren Wirklichkeit werden zu lassen und den Zufluss an finanzieller und technischer Hilfe für die Entwicklungsländer zu erhöhen.

Diese Beschlüsse wurden nunmehr an die 7. Vertragsstaatenkonferenz (COP 7) zur endgültigen Verabschiedung weiter geleitet. COP 7 wird auf Einladung der marokkanischen Regierung vom 29. Oktober bis 9. November in Marrakesch stattfinden. Einige Beschlüsse bedürfen noch weiterer Verhandlungen, die in Marrakesch zum Abschluss gebracht werden sollen. COP 7 wird diese Beschlüsse dann gemeinsam mit den in Bonn fertig verhandelten Texten verabschieden.

Die Marrakesch-Konferenz wird auch mit der Einsetzung der im Kyoto-Protokoll vor-gesehenen Institutionen beginnen, damit das Protokoll sofort nach seinem Inkrafttreten voll arbeitsfähig ist. Als erster Schritt wurde die Wahl des Verwaltungsrates für den "Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung" (CDM) vereinbart.

Auch die Vorkehrungen für die Beitragsleistungen an die verschiedenen Fonds für die Entwicklungsländer und die Einrichtungen zur Überwachung dieser Fonds sollen möglichst bald einsatzbereit sein. Nach der Verabschiedung des politischen Übereinkommens zu Beginn dieser Woche haben eine Reihe von Industriestaaten in einer gemeinsamen politischen Erklärung die Zahlung von jährlich US$ 410 Millionen ab dem Jahr 2005 zugesagt, um den Entwicklungsländern bei der Bewältigung ihres Emissionsproblems und den erforderlichen Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu helfen.

"Marrakesch muss den Übergang von der Verhandlungs- in die Umsetzungsphase beschleunigen", erklärte der Exekutivsekretär der Klimakonvention, Michael Zammit Cutajar. "Für den Emissionshandel, die Verwaltung der Fonds für die Entwicklungsländer, die Kontrolle der Einhaltung des Protokolls und vieles andere ist eine Vielzahl neuer Einrichtungen und Verfahren erforderlich. Diese müssen rasch geschaffen werden, denn man kann davon ausgehen, dass die Regierungen bald mit der Ratifikation des Kyoto-Protokolls beginnen, damit es - hoffentlich - noch rechtzeitig vor dem Weltgipfel über nachhaltige Entwicklung im kommenden Jahr in Johannesburg in Kraft treten kann", sagte Zammit Cutajar.

Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft und wird rechtswirksam, sobald es von mindestens 55 Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention ratifiziert wurde, auf die zusammen mindestens 55% des Kohlendioxidausstoßes dieser Länder im Jahr 1990 entfielen. Bisher haben 37 Länder das Protokoll ratifiziert, darunter Rumänien als bisher einziger Industriestaat.

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