UNIC/393
28. September 2001

Von Rio nach Johannesburg

Vorbereitungen für den Weltgipfel über nachhaltige Entwicklung, 2. - 11. September 2002

BONN, 28. September (UNO-Informationsdienst) -- Das Engagement und der Tatendrang, die im Jahr 1992 den Umweltgipfel in Rio bestimmt haben, sollen zehn Jahre später im südafrikanischen Johannesburg wieder aufleben. Ein zweiter Weltgipfel über nachhaltige Entwicklung im September 2002 hat sich zum Ziel gesetzt, die Dynamik der Rio-Konferenz neu zu entfachen.

In Johannesburg werden die Erfahrungen mit der Umsetzung der in Rio vereinbarten Ziele überprüft. Der Gipfel strebt dabei die erneuerte und entschlossene Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen an: von den Basisorganisationen bis hin zu den Staats- und Regierungschefs. Der in Brasilien beschlossene Aktionsplan Agenda 21 schuf ein weltweites Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung. Mit der Agenda wurde auch ein politischer Aktionsrahmen etabliert, um die Zerstörung der Umwelt abzuwenden. Gleichzeitig betonten die Länder die Notwendigkeit, entschieden gegen Armut vorzugehen.

"In der Agenda 21 einigten wir uns auf die politischen Bedingungen für das, was getan werden muss, um nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Niemand kann behaupten, dass diese Aufgabe heute weniger wichtig geworden ist", sagte der Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten, Nitin Desai. "Wir wollen jetzt alle Seiten wieder zusammen bringen, um einen ehrlichen Blick auf die nach wie vor bestehenden Probleme zu werfen und praktische Wege vorzuschlagen, um die Agenda für nachhaltige Entwicklung voran zu bringen und sie Wirklichkeit werden zu lassen."

Einige der Hauptthemen, die im Vorbereitungsprozess für den Gipfel in Johannesburg aufkommen werden, sind Nahrungsmittelsicherheit, Produktion und Konsumverhalten, Energie, Schutz der Süßwasserquellen und Ozeane und die anhaltende Armut und wirtschaftliche Ungleichheit. Andere wichtige Themen, auf die sich die weltweite Aufmerksamkeit richten wird, sind die globale Erwärmung, der Verlust der Artenvielfalt und Fragen der Globalisierung.

Vertreter der Entwicklungsländer wollen auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, die für die nachhaltige Entwicklung erforderlichen finanziellen und technologischen Ressourcen zu finden. Außerdem setzen sie sich dafür ein, die wechselseitige Abhängigkeit zwischen sozialer Entwicklung, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz anzuerkennen.

Untergeneralsekretär Desai, der eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung der Agenda 21 gespielt hat, will im Vorlauf zum Gipfel von Johannesburg Ideen dafür sammeln, wie die allgemeinen Konzepte für nachhaltige Entwicklung in konkrete Handlungsvorschläge umgesetzt werden können.

Bis zum nächsten zwischenstaatlichen Vorbereitungstreffen im Januar 2002 wird eine Reihe regionaler Treffen stattfinden, an denen alle wichtigen Gruppen teilnehmen sollen: Wirtschaftsunternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Vertreter der Regierungen, autochthone Gruppen, Gewerkschaften, Wissenschaftler, Jugendliche, Frauen und Landwirte. U.a. sind folgende Treffen und Veranstaltungen geplant:

September - November 2001: Fünf regionale Vorbereitungstagungen sowie weitere subregionale Treffen, bei denen die Schwerpunktthemen der jeweiligen Region diskutiert und eine gemeinsame Strategie entworfen werden sollen.

Ende 2001: UNO-Generalsekretär Kofi Annan wird seinen Bericht zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung veröffentlichen. Darin sollen auch entscheidende umweltpolitische, soziale und wirtschaftliche Trends untersucht werden.

28. Januar - 8. Februar 2002: Die Ergebnisse der nationalen und regionalen Treffen werden auf einer Tagung des Vorbereitungsausschusses in New York diskutiert.

25. März - 5. April 2002: Ein weiteres Treffen des Vorbereitungsausschusses in New York.

27. Mai - 7. Juni 2002: Ministertreffen in Indonesien als letzte Runde der Vorbereitungen für den Gipfel.

2. - 11. September 2002: Weltgipfel über nachhaltige Entwicklung in Johannesburg, Südafrika.

Viele zusätzliche Treffen werden von interessierten Regierungen und Partnern im Vorfeld des Gipfels veranstaltet, um wichtige Bevölkerungskreise und Akteure zu mobilisieren und Kernfragen in Angriff zu nehmen. Unter anderem fand vom 3. bis 5. September in Jakarta ein regionales Forum zum Thema "Chancen der Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung: Strategien für Partnerschaften" statt. Außerdem wird vom 3. bis 7. Dezember in Bonn eine Internationale Konferenz über Süßwasser stattfinden.

Das Gipfelsekretariat hat bereits eine Reihe regionaler Gespräche am runden Tisch veranstaltet, bei denen unabhängige, hochrangige Teilnehmer Vorschläge ausgearbeitet und innovative Ansätze entwickelt haben.

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HINWEIS FÜR JOURNALISTEN:

Weitere Information finden Sie auf der Website: www.johannesburgsummit.org oder bei Pragati Pascale,Tel.: (+1-212) 963-6870, E-Mail: pascale@un.org oder Klomjit Chandrapanya, Tel.: (+1-212) 963-9495, E-Mail: chandrapanya@un.org