UNIC/414
5. November 2001

Die Lebensqualität verbessern

Vertreter aus Politik und Wirtschaft bereiten Johannesburg-Gipfel vor

NEW YORK, 29. Oktober - Er wird vermutlich das größte und wichtigste internationale Treffen, das je über die Integration wirtschaftlicher, umweltpolitischer und sozialer Entscheidungsprozesse abgehalten wurde: der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung, der vom 2. bis 11. September 2002 in Johannesburg, Südafrika, stattfinden wird. Mit drei neuen Maßnahmen will UNO-Generalsekretär Kofi Annan die Vorbereitungen für den Gipfel weiter voran bringen:

Ein Fünftel der Weltbevölkerung muss mit weniger als einem Dollar pro Tag sein Leben Fristen. 1,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu gesundem Trinkwasser. Zwei Milliarden Menschen müssen ohne Stromversorgung auskommen. "Für Milliarden Menschen geht es zunächst um die grundlegendsten Elemente eines gesunden Lebens, wie Trinkwasserversorgung und Kanalisation", betont Nitin Desai. "Gleichzeitig können wir heute nicht einfach alle Ressourcen der Welt aufbrauchen und erwarten, dass das keine Konsequenzen für morgen hat."

"Viel zu lang sind Umweltprotagonisten und Industrie gleichermaßen von einem falschen Ausgleich zwischen Umweltschutz und Wirtschaftswachstum ausgegangenen. Wir hoffen, dass Johannesburg hier ein Umdenken bringt, das die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher und ökologischer Gesundheit erkennt und sie als einander unterstützende Ziele sieht", erklärte Desai.

Agenda 21 - vom Bekenntnis zur Umsetzung

Der Gipfel geht von der Umsetzung der Agenda 21 aus, jenem wegweisenden Aktionsplan, der 1992 von der UNO-Konferenz über Umwelt und Entwicklung (Erdgipfel) verabschiedet wurde. Erstmals wurden in dieser Agenda umweltpolitische, wirtschaftliche und soziale Belange in einem einheitlichen Politikkonzept zusammengefasst, das mehr als 2.500 weitreichende Handlungsempfehlungen enthält. Dabei geht es um detaillierte Vorschläge für die Reduzierung verschwenderischen Konsumverhaltens, die Bekämpfung der Armut, den Schutz der Atmosphäre, der Meere und der Artenvielfalt und die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Der Aktionsplan gilt immer noch als aktueller Forderungskatalog. Trotz Fortschritten in manchen Bereichen besteht nach Ansicht der Organisatoren des Gipfels immer noch großer Handlungsbedarf, um die Agenda 21 vollständig umzusetzen.

Teilnahme aus allen entscheidenden Bereichen

Eine möglichst breite Teilnahme durch alle betroffenen Sektoren der Gesellschaft ist für einen Erfolg des Johannesburg-Gipfels von entscheidender Bedeutung. Die UNO plant daher, Politiker, Wirtschaftsvertreter und Industrielle, Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler, Vertreter autochthoner Gruppen, Lokalbehörden, Jugend- und Frauenorganisationen, Gewerkschaften, Landwirte und viele mehr aus allen Teilen der Welt bei diesem Gipfel zusammenzubringen. Die Veranstalter haben alle Teilnehmer aufgerufen, ihre eigenen Beiträge und ihr Engagement nach Johannesburg mitzubringen, damit das Konzept der nachhaltigen Entwicklung endlich Wirklichkeit werden kann.

Die Führungscrew des Gipfels

Um die handlungsorientierte Agenda des Gipfels auf den Weg zu bringen, hat Generalsekretär Kofi Annan eine Reihe wichtiger Maßnahmen in dieser Woche ergriffen. So berief er Nitin Desai zum Generalsekretär der Konferenz und ernannte Jan Pronk zu einem Sonderbeauftragten für den Gipfel.

Desai wird neben seiner bisherigen Tätigkeit als Untergeneralsekretär für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen für die inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen des Gipfels verantwortlich sein. Pronk soll mit führenden Politikern in aller Welt über ihre Ansichten zu den anstehenden Fragen sprechen und ihr Engagement für den Johannesburg-Gipfel mobilisieren. Er übernimmt diesen Auftrag unter gleichzeitiger Wahrnehmung seiner Aufgaben als Wohnbau-, Raumplanungs- und Umweltminister der Niederlande.

Der Generalsekretär hat auch einen hochrangigen Beirat ernannt, der neue Vorgangsweisen in Fragen der nachhaltigen Entwicklung erörtern und die Ziele des Gipfels fördern soll. Der Beirat trat am 29. Oktober zu seiner ersten Sitzung in New York zusammen. (Siehe Mitgliederliste im Anhang.)

Regionale Vorbereitungen

Drei der fünf regionalen Vorbereitungskonferenzen haben bereits stattgefunden. Sie dienen der Einschätzung und Bewertung der wichtigsten Herausforderungen, der Chancen und Hindernisse, die jede Region auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung in den letzten zehn Jahren erfahren hat. Gleichzeitig sollen künftige Prioritäten, neue Initiativen und die für die Fortschritte in den kommenden Jahren erforderlichen Zusagen erörtert werden. Die Berichte der Regionaltreffen werden in der ersten Hälfte des Jahres 2002 den globalen Vorbereitungstreffen unter dem Vorsitz von Dr. Emil Salim (Indonesien) vorgelegt werden.

Daneben wurde auf regionaler Ebene im Wege "Runder Tische" mit bedeutenden Persönlichkeiten die Meinung hochrangiger Politiker, Umweltexperten, Wissenschaftler, Forscher und anderer Interessenvertreter zu den Zielen des Gipfels eingeholt. Die Vorsitzenden und Vertreter dieser Runden Tische trafen in dieser Woche in New York zusammen, um dem zuständigen Hauptausschuss der Generalversammlung von ihrer Arbeit zu berichten und mit führenden Vertretern des UNO-Sekretariats die möglichen Tagesordnungspunkte des Gipfels zu erörtern.

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Weitere Informationen über den Johannesburg-Gipfel erhalten Sie auf der offiziellen Web-Site des UNO-Sekretariats für den Gipfel unter www.johannesburgsummit.org

Informationen über logistische Fragen und Angelegenheiten des NGO-Forum finden Sie unter www.joburgsummit2002.com

Presseanfragen richten Sie bitte an: United Nations, Department of Public Information, Pragati Pascale, Tel.: (+1- 212) 963 6870; Dan Shepard, Tel.: (+1- 212) 963 7704; Myriam Dessables, Tel.: (+1- 212) 963 2932, oder an Mediainfo@un.org.

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Anhang

Die Mitglieder des Beirates des Generalsekretärs für den Gipfel in Johannesburg