Sudan
Der Weg zum "unteilbaren Frieden" im Land

Im Südsudan hat der Wiederaufbau nach Jahren des Bürgerkriegs begonnen. Aber das Friedensabkommen ist in Gefahr. Foto: IRIN/ Ben Parker

Während die Weltöffentlichkeit die Tragödie in Darfur genau beobachtet, erhält die westliche Region des Sudan nicht die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdient. Sie ist der andere wichtige Bestandteil, um das Friedensabkommen umzusetzen, das den langen Krieg zwischen Nord und Süd beendete.

Die Geschichte

Im Jahr 2005 wurde das umfassende Friedensabkommen zwischen der Regierung in Khartum und der sudanesischen Volksbefreiungsbewegung/-armee (SPLM/A) - die seit 1983 einen Bürgerkrieg gegen die zentralen Behörden geführt hatte - unterzeichnet. Dies beendete einen der längsten und blutigsten Kriege der Welt. Das Abkommen soll den Norden und Süden durch politische, wirtschaftliche und militärische Machtteilung vereinen und setzt eine Frist für ein Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudan. Es verspricht Wohlstand, politische Selbstbestimmung und gleiche Verteilung der Ressourcen der Region.

Allerdings hat sich drei Jahre später der Frieden noch nicht bezahlt gemacht. Die Umsetzung des Abkommens findet zwar statt; sie liegt aber hinter dem Zeitplan und das Misstrauen zwischen den beiden Parteien hält an. Wichtige Elemente, einschließlich Grenzmarkierungen, Teilung der Einnahmen aus dem Ölvorkommen und Truppenrückzug wurden auf Eis gelegt. In der Zwischenzeit kämpfen die Menschen des Südsudan um die Verbesserung ihrer Lebenssituation. Die Region hat weltweit die höchste Müttersterblichkeitsrate. Obwohl die Vereinten Nationen 2.000 Kilometer an Straßen gebaut haben, sind die wichtigsten Handelsrouten nach Uganda und Kenia während der Regenzeit oft unbefahrbar. Die Leistungsfähigkeit der Regierung ist noch begrenzt, die Infrastruktur marode und Einkommen aus den Ölvorkommen fehlen, um die öffentliche Verwaltung und zentrale öffentliche Projekte zu finanzieren. Im humanitären Bereich wurden zwar die ersten Schritte für den Wiederaufbau getan, aber zahlreiche Herausforderungen bleiben nach wie vor bestehen. Dazu gehören die dringend benötigte Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für Nothilfe und Wiederaufbau. Während längerfristige Wiederaufbaubemühungen − wie Investitionen in den Aufbau von Infrastruktur und Entwicklung − bereits im Gang sind, gibt es noch dringenden Bedarf an kurzfristigen Maßnahmen, um die Friedensdividende sichtbar zu machen.

Die hervorstechende Tatsache bleibt, dass der Frieden im Sudan unteilbar ist. Die Auflösung des Friedenabkommens würde die Aussichten auf einen friedlichen Ausgang in Darfur gefährden. Umgekehrt würde es die Chancen für eine Lösung der Darfurkrise verbessern, wenn das Abkommen erfolgreich umgesetzt wird. Die vollständige Umsetzung des Abkommens benötigt große Aufmerksamkeit als zentralen Bestandteil für längerfristigen Frieden und Stabilität im Sudan und der gesamten Region.

Der Hintergrund

Pressekontakt:

Orla Clinton
United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA Khartoum)
Tel. (mobile): (+249-9) 1217 4454
Email

Brian Kelly
United Nations Mission in Sudan (UNMIS)
Tel: (+ 249-9) 1215 0847
Email

Nützliche Links:

Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA)

ReliefWeb

Mission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS)

Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)

Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR)

Welternährungsprogramm (WFP)

UN News Centre

IRIN News

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