Hiroshima und Nagasaki Gedenkfeier "Genbaku No Hi"

in Wien am 9. August 2010

Genbaku No Hi 2010 - Peacebell

Wien, 9. August 2010: Hunderte Ballons mit Friedensbotschaften ließen die Teilnehmern der Gedenkfeier Genbaku No Hi, die im Vienna International Centre zum Gedenken an den 65. Jahrestag der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki stattfand, in den Himmel steigen. Die emporschwebenden Ballons wurden vom Klang der Friedensglocke, die der UNO in Wien 1995 als Zeichen der Hoffnung der japanischen Bevölkerung für eine friedvolle Welt überreicht wurde, begleitet.

Die Gedenkfeier in Wien wurde vom Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) und dem Wiener NGO-Friedenskomitee den Opfern der Bombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki und allen anderen Opfern von Kriegshandlungen gewidmet. Die Sprecher bei der Veranstaltung betonten auch die neuesten Entwicklungen im Kampf für eine kernwaffenfreie Welt. Diese Bemühungen müssen fortgesetzt werden, um eine Welt frei von solchen Mitteln der Massenvernichtung und des Todes zu erreichen.

H.E. Takeshi NakaneJapans Botschafter bei den Vereinten Nationen in Wien, S.E. Takeshi Nakane, betonte die wichtige Rolle der in Wien ansässigen Organisationen wie der IAEO und CTBTO, um die Vision einer kernwaffenfreien Welt zu erreichen: "Das Wissen aus den Atombombenabwürfen in Japan spiegelt sich großteils in den neuen Abkommen über Kernwaffen wider. Um die Ergebnisse zu erreichen, ist nicht nur die Handlung einzelner Länder wichtig, sondern auch die der in Wien angesiedelten Organisationen. Es ist unsere Aufgabe, die Zusammenarbeit mit den NGOs und der Zivilgesellschaft auszuweiten, um die Bewegung im Kampf gegen die Schaffung von Kernwaffen nicht zu verlieren.

UNIS-Direktor Maher Nasser betonte die Teilnahme von Generalsekretär Ban Ki-moon an der Gedenkfeier zu den Bombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki am 6. August in Japan. Ban, der als erster UNO-Generalsekretär an dieser Feier teilnahm, hat die nukleare Abrüstung und die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen zur Priorität erklärt. "Wir können eine friedlichere Welt erreichen," sagte Ban in Hiroshima und ergriff konkrete Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Vision, indem er 2008 einen Fünf-Punkte-Plan mit Vorschlägen zur Verbesserung der Sicherheit, Verifikation, Schaffung von Rahmenbedingungen für die nukleare Abrüstung, Transparenz und konventionellen Waffen vorlegte.

Genbaku No Hi 2010Die amtierende IAEO-Generaldirektorin Ana Maria Cetto kündigte eine Videobotschaft des Generaldirektors der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) Yukiya Amano an, der betonte, dass "Hiroshima und Nagasaki heute Instanzen sind, die als fortwährende Erinnerung an die Wichtigkeit der nuklearen Abrüstung fungieren, um eine kernwaffenfreie Welt zu schaffen.

Während formelle Abkommen eine wichtige Grundlage darstellen, rief Tibor Tóth, Exekutivsekretär der Vorbereitungskommission für die Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) alle dazu auf, den nächsten Schritt zu tun: "In den letzten 50 Jahren haben wir Schritt für Schritt mit Hilfe verschiedener Abkommen und Verträge die Welt immer sicherer gemacht. Aber noch immer gibt es zu viele Nuklearwaffen und Konflikte. Zugeständnisse sind wichtig, aber was wir brauchen sind Taten."

In der abschließenden Ansprache betonte Dr. Klaus Renoldner, Vorsitzender des NGO Committee on Peace in Wien und Vertreter der International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW), die Pionierrolle, die NGOs im Kampf gegen die Atombomben spielen, so lange, bis es keine mehr gibt. "Als Mediziner kann ich Ihnen sagen, dass es keine Behandlung für die Opfer gibt. Die einzige Möglichkeit ist die Abschaffung jeglicher Kernwaffen. Ihre Existenz hilft niemandem, sie sind eine tödliche Bedrohung, könnten in die falschen Hände geraten und bedrohen immer den Frieden", fügte Dr. Renoldner hinzu.

Die Teilnehmer der Wiener Diplomatengemeinschaft, der Zivilgesellschaft, der Medien und Mitarbeiter der in Wien ansässigen Organisationen wohnten einer japanischen Teezeremonie bei, die von der japanischen Künstlerin Yuko Gulda durchgeführt wurde, und versammelten sich danach am Memorial Plaza, um die Ballons steigen zu lassen und die Friedenglocke zu läuten.