Weltflüchtlingstag 2010: Filmvorführung von "Little Alien"


Screening of "Little Alien" Sie leben. Weil sie geflohen sind. Teenager, die aus Krisenregionen flüchteten und ganz allein die extrem gefährliche Reise nach Europa unternahmen in der Hoffnung, ihr Leben zu retten. Nach der Ankunft in Österreich kämpfen sie darum, ein normales Leben zu führen, kämpfen gegen ein System, das sie ihre Jugend für eine ungewisse Zukunft opfern lässt. Der bewegende, einfühlsame und manchmal humorvolle Dokumentarfilm "Little Alien" von Nina Kusturica verfolgt die Schicksale mehrerer jugendlicher Flüchtlinge während der Flucht aus ihren Herkunftsländern nach Österreich - beim Überqueren von Zäunen, beim Verstecken in LKWs, beim Ausweichen von Grenzsoldaten.

Anlässlich des Weltflüchtlingstag am 20. Juni zeigten der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien und das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) in Österreich den Film "Little Alien" in der UNO, gefolgt von einem Gespräch mit der Regisseurin Nina Kusturica und Jawid, einem jungen Afghanen, der heute in Österreich lebt und einer der Protagonisten des Films ist, sowie Birgit Einzenberger vom UNHCR-Büro in Österreich. Die Diskussion wurde moderiert von Maher Nasser, Direktor von UNIS Wien.

In der Diskussion mit Mitarbeitern der Vereinten Nationen und auswärtigen Besuchern, darunter einer Schulklasse, antwortete Jawid dem Publikum auf die Frage, warum er ohne seine Familie so weit nach Österreich reiste und sprach über seine guten und schlechten Erfahrungen in Österreich und den Kampf um seine Zukunft. Nina Kusturica erklärte, wie sie auf den Namen des Films kam: "Little Alien" verweist sowohl auf bürokratische Terminologie als auch auf das Gefühl der Protagonisten des Films, aufgrund ihrer Flüchtlingssituation als Außenseiter behandelt zu werden.

Ende 2009 gab es 10,4 Millionen Flüchtlinge auf der ganzen Welt (ohne die 4,8 Millionen palästinensischen Flüchtlinge, die von der UNO-Organisation UNRWA unterstützt werden) und 27,1 Millionen Binnenflüchtlinge (IDPs), Menschen, die durch Konflikte oder Verfolgung aus ihren Häusern vertrieben wurden, wobei UNHCR derzeit 15,6 Millionen von ihnen Schutz und Hilfe bietet. Im Vergleich dazu gab es 2008 weltweit 10,5 Millionen Flüchtlinge und 26 Millionen Binnenvertriebene und UNHCR bot 14,4 Millionen Binnenvertriebenen Schutz oder Hilfe.

"Mehr als 18.700 Asylanträge wurden von unbegleiteten und von ihrer Familie getrennten Kindern in 71 Ländern gestellt, die höchste Zahl in den letzten vier Jahren nach Angaben des Weltflüchtlingsstatistik 2009 von UNHCR, die am 15. Juni veröffentlich wurde. Die Anträge stammten größtenteils von afghanischen und somalischen Kindern, von denen die meisten Jungen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren sind", sagte Birgit Einzenberger von UNHCR Österreich.

Das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) wurde am 14. Dezember 1950 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen gegründet. Die Agentur ist damit beauftragt, internationale Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen zu leiten und zu koordinieren und für diese weltweit dauerhafte Lösungen zu finden. Hauptzweck ist, die Rechte und das Wohlergehen von Flüchtlingen zu sichern. UNHCR ist bestrebt sicherzustellen, dass jeder das Recht auf Asyl ausüben kann, um einen sicheren Zufluchtsort zu finden und sich in einem anderen Staat zu integrieren. Wenn weder die lokale Integration noch die freiwillige Rückkehr eine dauerhafte Lösung darstellen, hilft die UNO-Flüchtlingsagentur bei der Neuansiedlung von Flüchtlingen in einem Drittland.

Im Jahr 1975 in Mostar (Bosnien-Herzegowina) geboren, wuchs die Regisseurin Nina Kusturica in Sarajevo in einer Familie von Künstlern auf. Seit 1992 - dem Beginn des Krieges in Bosnien-Herzegowina - lebt sie in Wien und arbeitet heute als Regisseurin, Redakteurin, Autorin und Produzentin und unterrichtet an der Universität Wien.

Für weitere Informationen über "Little Alien" besuchen sie www.littlealien.at