Hautnah mitzuerleben, wie die Arbeit eines freiwilligen UNHCR Mitarbeiter im Krisengebiet aussieht - dieser einmalige Einblick wurde den Zuschauern der Dokumentation "The Mission" geboten. Anlässlich des UNHCR Events "Langer Tag der Flucht" am 28.Sptember 2012 zeigte der Vereinte Nationen Informationsservice (UNIS), in Kooperation mit UNHCR und this human world (THW) Film Festival diesen Dokumentarfilm von Stefan Eberlein im Rahmen der Ciné-ONU Filmreihe im Wiener Topkino.
"The Mission" wurde 2006 gedreht und zeigt die Reise dreier freiwilliger Flüchtlingshelfer bei UNHCR: Claas aus Deutschland, Anita aus Österreich und Mathias aus Tansania. Der Film begleitet sie, angefangen von Vorbereitungstraining bis hin zu einer gefährlichen Mission im Süd Sudan. Die Drei lassen ihre Bürojobs und ihr sicheres Alltagsleben zurück um für mehrere Wochen Flüchtlingen zu helfen, die nach 20 Jahren in ihre ehemalige Heimat in der Stadt Bor zurückzukehren. Während der Mission stoßen die drei Protagonisten oft an ihre Grenzen, weil eine Menge unerwarteter Probleme auf sie zukommt.
Nach der Filmvorführung hatte das Publikum die Möglichkeit an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen, die von Janos Tisovszky, Direktor von UNIS moderiert wurde. Ariane Rummery von UNHCR und Ralf Ohnmacht von Ärzte ohne Grenzen Österreich (MSF) beantworteten Fragen des Publikums und teilten ihre persönlichen Erfahrung im Bereich Flüchtlingshilfe. Beide waren von der Ehrlichkeit des Films beeindruckt und auch berührt, denn sie wurden oft an ihre eigenen Erfahrungen erinnert. Ariana erzählte zuerst von den Herausforderungen, denen man sich als Helfer in solchen Mission stellen muss. In Krisengebieten trifft man auf Menschenmassen, unter ihnen viele Kinder, die große Erwartungen an die Hilfsorganisationen haben. Leider können diese oft nicht erfüllt werden und manchmal lassen sich kaum die Grundbedürfnisse der Menschen stillen. Außerdem verursacht das Aneinanderprallen von komplett unterschiedlichen Kulturen manchmal Missverständnisse. Des Weiteren wurde die Organisation solcher Hilfsmissionen thematisiert. Ariane und Ralf waren sich einig, das es äußerst wichtig ist, zum Beispiel die Verteilung von Essens- und Wasserrationen gut einzuteilen, da sonst alte, junge und schwache Menschen benachteiligt werden. Abschließend erzählte Ariane von ihren Erlebnissen mit Flüchtlingen des Kriegs in Syrien. Sie berichtete, dass Flüchtlingslager in der Türkei und im Irak zurzeit gut organisiert sind. Flüchtlinge in Jordanien kommen zumeist in Mietwohnungen oder bei anderen Familien unter. Die Lage im Libanon ist jedoch chaotisch. Im dortigen Lager gibt es viele Probleme, wie die Registrierung der Flüchtlinge und gesundheitsschädliche Sandstürme.
Es gibt mehr als 40 Millionen Menschen auf der Welt, die wegen Krieg und Gewalt aus ihrer Heimat flüchten müssen. UNHCR hat es sich, seit der Gründung 1950 zum Ziel gesetzt diesen Flüchtlingen zu helfen. Jedes Jahr wird die Organisation von hunderten freiwilligen Helfen unterstützt.
Die nächste Ciné-ONU Filmvorstellung findet am 22.Oktober 2012 im Topkino statt. Es wird die Dokumentation "Into Eternity" gezeigt, sie behandelt das Thema Atommüll.
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