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"LoveMEATender"

Anlässlich des Welt-Umwelttages, der jedes Jahr am 5.Juni begangen wird, zeigte der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien, in Zusammenarbeit mit this human world (THW) Film Festival und Topkino im Rahmen der Ciné-ONU-Filmreihe den Dokumentarfilm "LoveMEATender" von Manu Coeman.

Illustrativ, dynamisch und provozierend - dieser Film möchte das Publikum nicht mit brutalen Szenen schockieren, sondern das Wissen hinsichtlich der Prozesse und Folgen des Fleischkonsums erhöhen. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich der Fleischkonsum in den Industrieländern drastisch verändert. Da in den frühen Nachkriegsjahren Fleisch ausschließlich für wohlhabende Menschen leistbar war, wurde es zu einem Synonym für Menschen mit wirtschaftlicher Sicherheit. Heutzutage geht es nur darum, Lebensmittel schneller, in großen Mengen und zu einem niedrigen Preis herzustellen. Dennoch sind die Kosten höher als man denkt: Die Fleischproduktion bzw. der Fleischkonsum kosten natürliche Ressourcen und kann unsere eigene Gesundheit beeinträchtigen.

In seinem Film bietet Manu Coeman ein breites Spektrum an Meinungen: von den Auswirkungen des Fleischkonsums auf die Natur, die Umwelt und den menschlichen Körper bis hin zu den Bedingungen, unter welchen die von uns gegessenen Tiere leben und getötet werden. Cartoons zeigen in dem Film auf spielerische Art zahlreiche statistische Daten sowie die Meinungen von angesehenen Experten aus verschiedenen Bereichen.

Es fällt schwer sich vorzustellen, wie wir die Natur durch unsere tägliche Lebensmittelauswahl beeinflussen. Fleischkonsum wirkt sich stärker auf den Klimawandel aus als Fahrzeuge. Außerdem kostet er eine enorme Menge Wasser: Allein der Fleischkonsum verbraucht rund 45 Prozent des Wassers auf der Erde. Darüber hinaus kann er gefährliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben: Fleischkonsum verursacht ein Ungleichgewicht zwischen Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren im menschlichen Körper. Dies ist einer der Hauptgründe für "… Herzkrankheiten, Diabetes, chronischer und klinischer Depression, Alterung des Gehirns, … Krebs, …", sagt Oliver Coudran in dem Film. Die Expertin Vandana Shiva betont, dass "ganze Generationen mit Fleischkonsum aufwachsen, der für sie tödlich ist". Insgesamt gibt der Film der Aussage "Ich bin was ich esse" eine neue Bedeutung.

In "LoveMEATender" wird ebenso betont, dass die von uns gegessenen Tiere unter extrem grausamen Bedingungen leben und getötet werden. David Waltner-Toews bemerkt, dass unter diesen Bedingungen eine Epidemie leicht ausbrechen kann.

Dennoch ist die Botschaft des Films optimistisch: Er zeigt verschiedene Ansätze, wie der Fleischkonsum sicherer für Mensch und Natur gemacht werden kann. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Landwirtschaft modernisiert und nicht industrialisiert wird", empfiehlt Baba Dioum, Hauptkoordinator der Konferenz der Landwirtschaftsminister von West- und Zentralafrika (CMA/WCA).

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen Peter Schauer, stellvertretender Obmann der "Wiener Tafel"; Christian Jochum, Referatsleiter der Agrarvermarktung und Sonderkulturen der Landwirtschaftskammer; Eva Jelinek, Beraterin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, sowie Janos Tisovszky, Direktor des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien teil.

Eva Jelinek präsentierte die diesjährige Kampagne zum Welt-Umwelttag "Think.eat.safe", eine Partnerschaft zwischen UNEP, FAO und Messe Düsseldorf, mit Unterstützung der "Kein Hunger-Herausforderung" des Generalsekretärs der Vereinten Nationen. Hauptziel dieser Initiative ist es, das Bewusstsein hinsichtlich des Problems der Lebensmittelabfälle und der daraus resultierenden Konsequenzen für die Natur zu erhöhen. Christian Jochum betonte ebenso dieses Thema und erinnerte daran, dass Lebensmittelverschwendung größtenteils vermeidbar wäre. Außerdem unterstrich er die Bemühungen und Fortschritte, die auf nationaler Ebene in Österreich gemacht wurden, um das Wissen darüber zu erhöhen. Eine der Organisationen, die gegen Lebensmittelabfälle ankämpft, ist die "Wiener Tafel". Die ehreamtlichen Mitarbeiter sammeln überschüssige Lebensmittel und verteilen diese an Bedürftige und schaffen somit eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel. Christian Jochum erklärte den Zweck der Organisation und beschrieb die alltäglichen Aufgaben der ehreamtlichen Mitarbeiter. Alle Teilnehmer betonten, dass man Lebensmittelabfälle durch kleine Veränderungen im Alltag reduzieren kann. Ein guter Anfang wäre, "glückliches Fleisch" zu essen.