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Die Zukunft der Energie?: Ciné-ONU zeigt "The Lithium Revolution"

In einer sich rasant entwickelnden Welt wird immer mehr Energie gebraucht, um sowohl weiteres Wachstum zu tragen als auch den Anforderungen moderner Gegebenheiten gerecht zu werden. Lithium könnte als Basis für eine neue Art von Batterie zur wichtigsten natürlichen Ressource des 21. Jahrhunderts werden, wenn nicht eine Lösung für die bevorstehende Energiekrise aufgrund der zunehmenden Erschöpfung fossiler Brennstoffreserven gefunden wird.

Jeden Monat veranstaltet der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS), in Zusammenarbeit mit dem Topkino, Filmvorführungen zu verschiedenen globalen Themen im Rahmen des Ciné-ONU. Am Montag, dem 11. Mai, wurde der Film 'The Litium Revolution' gezeigt. An der anschließenden Diskussion nahmen Professor Reinhard Haas von der Technischen Universität Wien, der sich auf Energie spezialisiert hat, und Dr. Josef Waltl, ehemaliger Shell Vize-Präsident, der seit 2014 für die UN Sustainable Energy For All-Initiative (SE4ALL) als Berater tätig ist, teil.

'The Lithium Revolution' ist ein von Andreas Pichler und Julio Weiss 2012 produzierter Dokumentarfilm, der das Potential von Lithium aus vielen verschiedenen Perspektiven betrachtet, aber auch einzelne Aspekte illustriert, wie diese 'Revolution' konkret aussieht. Lithium-Akkus sind bereits weit verbreitet und werden in elektronischen Geräten wie Laptops oder Handys verwendet. Lithium-Batterien haben auch die Entwicklung der elektronischen Fahrzeugtechnik ermöglicht - auch als Elektromobilität bekannt. Pioneere in der elektrischen Fahrzeugindustrie betrachten Elektroautos als Alternative zu herkömmlichen Autos und als Schlüssel zu einer grüneren Zukunft. China, einer der Schwerpunkte in dem Film, ist die am schnellsten wachsende Wirtschaft der Welt. China ist vor allem wegen der Elektroautos an Lithium interessiert, mit denen die zunehmende Nachfrage nach einem modernen Lebensstil auf eine effiziente Art gestillt aber auch CO2-Emissionen niedrig gehalten werden können. Auf der anderen Seite der Erdkugel wächst auch in Bolivien das Interesse an Lithium, wenngleich aus anderen Gründen. Bolivien verfügt über fünfzig Prozent des Lithiumvorkommens und hat somit auch eine historische Chance auf Entwicklung. Den Worten eines Salzbergarbeiters nach ist Lithium "die Zukunft Boliviens. Es wird Fortschritt in die Region bringen, wenn die Leute nicht selbstsüchtig sind, sondern teilen." Besorgt über die mögliche Ausbeutung seitens multinationaler Konzerne hat sich Bolivien dazu entschlossen, die Herausforderung der Lithium-Industrialisierung selbst in die Hand zu nehmen.

Im Anschluss an die Vorführung moderierte UNIS-Direktor Martin Nesirky eine Podiumsdiskussion, mit interessanten Fragen aus dem Publikum.

Auf die Frage nach der Umsetzbarkeit von Elektromobilität verwies Professor Haas auf die wichtige Rolle von weltweiten Regulierungen und identifizierte die fehlende Standardisierung für Akkus oder Stecker als Haupthindernis für die effektive Verwendung dieser neuen Technologien.

Für Dr. Waltl ist bei der 'Lithium-Revolution' Vorsicht geboten. Trotz ihres bedeutenden Einflusses auf globale Energien werden herkömmliche Energiequellen weiterhin relevant bleiben, nicht nur aufgrund des zunehmenden Bedarfs, sondern auch weil Elektroautos derzeit mit Strom betrieben werden, der von fossilen Brennstoffen erzeugt wird. Damit Elektromobilität eine wirklich grüne Alternative wird, muss das gesamte Energiesystem auf erneuerbaren Energien aufgebaut werden. Bis dahin werde eine Mischung aus Energiequellen die Energielandschaft der Zukunft prägen.