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Teilnehmer der alljährlichen ACUNS-Konferenz in Wien auf der Suche nach neuen Denkansätzen für eine friedlichere und nachhaltigere Welt

WIEN, 13-15. Jänner (UNO-Informationsdienst) - Über 300 Teilnehmer aus aller Welt, unter ihnen leitende Beamte der Vereinten Nationen, Diplomaten und junge Akademiker, trafen einander bei der 7. alljährlichen ACUNS (Akademischer Rat für das System der Vereinten Nationen)-Konferenz zum Thema "Neue Denkansätze für eine friedlichere und nachhaltigere Welt", die vom 13. bis 15. Jänner 2016 im Vienna International Centre (VIC) stattfand.

In seiner Eröffnungsrede verwies Lassina Zerbo, Exekutivsekretär der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO), auf den im September stattfindenden 20. Jahrestag der Auflegung zur Unterzeichnung des Atomwaffenteststopp-Vertrages und betonte die Rolle des Vertrages für den globalen Frieden und die Sicherheit.

Der Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Wien (UNOV) und Exekutivdirektor des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), Yuri Fedotov bekräftigte, dass "es keinen Frieden ohne nachhaltige Entwicklung, keine nachhaltige Entwicklung ohne Gesellschaften frei von Angst und Gewalt geben kann."

Weitere Redner waren Serge Gas, Direktor der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), und Angela Kane, die frühere Hohe Repräsentantin des Büros der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen (UNODA), die betonte, dass niemand ausser der UNO "Abrüstung als eine praktische und realistische Möglichkeit zur Stärkung der nationalen und internationalen Sicherheit zurück zur Realität bringen und damit Ressourcen für die menschlichen Grundbedürfnisse bewahren kann".

Lamberto Zannier, Generalsekretär der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSCE), meinte, dass wir in einer Zeit der zunehmend unvorhersehbaren globalen und regionalen Sicherheit leben, etwa durch Terroranschläge oder den Zustrom von Flüchtlingen und Migranten, die vor Konflikten und Armut fliehen. Er betonte auch die Rolle, die regionale Organisationen bei der Förderung und Umsetzung der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung spielen können und sollten.

Vertreter der in Wien ansässigen UN-Organisationen wie die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO), das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA) und das Büro der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen (UNODA), diskutierten ihre Beiträge und Rolle zu Themen der globalen Sicherheit, Konfliktverhütung, des Aufschwungs und der Vertrauensbildung, sowie zu Frauen- und Friedensthemen.

Am dritten Tag der Konferenz wurde die Rolle der jungen Generation in ihrer Arbeit für Frieden und Sicherheit behandelt. Die Podiumsdiskussion mit dem Titel "Frieden und Sicherheit durch die Ausbildung junger Menschen fördern" wurde vom Direktor des Informationsdiensts der Vereinten Nationen (UNIS), Martin Nesirky moderiert. Die österreichische UN-Jugenddelegierte zur Generalversammlung, Julia Rainer forderte dabei, Jugendlichen mehr Verantwortung zu übertragen. Billy Batware, Präsident von UESF (United for Education and Sustainable Futures) griff das Thema der Verantwortung ebenfalls auf und betonte, dass gerade junge Menschen gestärkt werden sollten, um Handlungen zu setzen und Veränderungen herbeizuführen. Zuletzt berichtete Matthias Huber vom Institut für Bildungswissenschaft an der Universität Wien über die wichtige Rolle von Emotionen und Gefühlen bei der Bildung und Erziehung von Kindern.

Der UN-Sondergesandte für Jugendfragen, Ahmad Alhendawi hob in seiner Videobotschaft an das Publikum in Wien die Rolle junger Menschen für das Erreichen von dauerhaftem Frieden und Sicherheit hervor. Er bezog sich dabei auf die Angleichung der historischen Resolution über Jugend, Frieden und Sicherheit im Sicherheitsrat letzten Monat, die anerkennt, wie notwendig es sei, junge Menschen für die Förderung von Frieden und die Entgegenwirkung von gewalttätigem Extremismus zu verpflichten. Jugendliche und Jugendorganisationen werden als wichtige Partner in diesen weltweiten Bemühungen gesehen.

Die Konferenz endete mit der Abschlussitzung der 2015 - 2016 Regional Academy on the United Nations (RAUN), bei der die teilnehmenden Studenten und Studentinnen ihre Arbeiten zu verschiedenen Themen wie die nachhaltige industrielle Entwicklung, die Stärkung der Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, sowie mit der Auseinandersetzung von anhaltenden und neu auftretenden Sicherheitsherausforderungen, Mechanismen zur Friedensbildung und Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit präsentierten.