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Ciné ONU Wien-Filmvorführung von "Anote's Ark"

Dramatische Szenen von Taifunen und Überschwemmungen auf der Inselgruppe Kiribati, verursacht durch den Klimawandel, waren bei der Filmvorführung von "Anote's Ark" zu sehen. Während der gesamten Vorstellung erfüllte eine Frage den Raum: Sind wir nur Zuschauer dieser Szenen? Oder ergreifen wir Maßnahmen, um diese zu verhindern?

Die Inseln des pazifischen Inselstaats Kiribati (ausgesprochen "Kiribas") sind bedroht. Obwohl die Inseln bis vor einigen Jahren nicht anfällig für Naturkatastrophen wie Tsunamis oder Stürme waren, ist das Paradies heute aufgrund des Klimawandel vor allem vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Die Dokumentation "Anote's Ark" berichtet von den Anstrengungen des früheren Präsidenten, Anote Tong, der dafür kämpft, seine Nation vor dem Untergang zu bewahren, und vom außergewöhnlichen Schicksal einer jungen Mutter, die den Umzug ihrer Familie nach Neuseeland schaffen will. Es geht also um das Überleben des kiribatischen Volkes und um 4.000 Jahre kiribatischer Kultur.

Vor dem UN-Klimagipfel 2019 am 23. September in New York wollte Ciné UNO Wien das Bewusstsein für das globale Problem des Klimawandels schärfen. Organisiert wurde die Filmvorführung vom Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS), Wien, in Zusammenarbeit mit der Ständigen Vertretung der Schweiz bei den Vereinten Nationen (Wien).

Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion mit Manfred Kohlbach, Senior Expert im Österreichischen Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus; Adam Pawloff, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Austria; Harald Egerer, Leiter des UN-Umweltbüros Wien; und Angelika Lauber, Koordinatorin bei Fridays for Future Wien, statt.

"Ich war im Jahr 2011 mit dem ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in Kiribati, und anstatt Schokolade auf unseren Kissen vorzufinden, lagen da Schwimmwesten." Mit diesen Worten eröffnete Martin Nesirky, Moderator und Direktor von UNIS Wien, die Diskussion. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass jeder, auch jemand der in einem Binnenland wie Österreich lebt, handeln muss, um die globale Erwärmung und ihre Folgen wie den steigenden Meeresspiegel zu bekämpfen.

Aber was können wir tun? Angelika Lauber nahm dazu Stellung und forderte die Regierung auf, mehr auf nationaler und internationaler Ebene zu tun. Unterstützt wurde sie von Adam Pawloff, der eine globale Zusammenarbeit und Beteiligung aller forderte. "Wir müssen auch unsere Verantwortung als Bürger und den Einfluss, den wir mit unserer Stimme haben können, verstehen", erinnerte Harald Egerer das Publikum. Manfred Kohlbach argumentierte, dass Österreich gerade bei diesen internationalen Bemühungen wie dem Green Climate Fund (GCF) ein starkes Engagement zeigt. Der Fonds investiert in eine emissionsarme und klimabeständige Entwicklung.

Die Vorführung von Anote's Ark unterstrich die bedrohliche Situation auf den Pazifischen Inseln. Und obwohl der Film in einem Binnenland gezeigt wurde, konnten die Anwesenden sehr wohl die Menschen verstehen, deren Geschichten hier erzählt wurden. Es besteht Handlungsbedarf.