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Virtuelle Ciné-ONU Veranstaltung anlässlich des Welttages für psychische Gesundheit

Der Welttag für psychische Gesundheit am 10. Oktober, und der ganze Oktober im Allgemeinen, sind ein wichtiger Zeitpunkt, um auf verschiedene Formen psychischer Erkrankungen aufmerksam zu machen. Geflüchtete und Asylsuchende - viele traumatisiert - sind eine besonders betroffene Gruppe mit solchen Problemen und werden in der öffentlichen Diskussion über mentale Gesundheit oft vergessen.

Um auf diese problematische Situation hinzuweisen, organisierten die Informationsdienste der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien und Genf sowie das regionale Informationszentrum der Vereinten Nationen (UNRIC) in Brüssel den dritten gemeinsamen Ciné-ONU Online-Event mit dem Film "Wake Up on Mars". In einer virtuellen Diskussion am 7. Oktober mit Experten und der Regisseurin Dea Gjinovci konnten Schlüsse hinsichtlich der Thematik gezogen werden.

Der Film erzählt die Geschichte einer Familie, die sich nach einer dramatischen Flucht aus ihrem Heimatland ein neues Leben in Schweden aufbauen möchte. Die beiden Töchter leiden an einer seltenen Krankheit, dem Resignationssyndrom, und befinden sich in einem komatösen Zustand, der auf psychische Belastung zurückzuführen ist. Der größte Traum des jüngsten Sohnes ist es ein Raumschiff zu bauen, mit dem er auf den Mars fliegen kann, weit weg von irdischen Problemen.

"Ich wollte, dass der Film aus Sicht eines jungen Kindes erzählt wird, da es sich um eine Krankheit handelt, an der nur Kinder leiden", erklärt Regisseurin Dea Gjinovici während der von UNIS Wien-Direktor Martin Nesirky moderierten Diskussion.

Dr. Elisabeth Hultcrantz, die mit der betroffenen Familie im Film zusammenarbeitete, wies darauf hin, dass der Auslöser für das Syndrom oft die Angst vor erneutem Wiedererleben der früheren Traumata ist. Mentale Gesundheit ist mit einem Gefühl von Sicherheit und Zukunftsmöglichkeiten verbunden. "Was Menschen nach vorne treibt, ist ein Gefühl von Beständigkeit, eine Form von Kontrolle über ihr eigenes Leben". sagt Pieter Ventevogel, Senior Mental Health Officer bei UNHCR.

Eine Sicherheit, von der die Demiris Familie noch immer weit entfernt scheint. Zwei Tage nach der Online-Veranstaltung teilte uns Regisseurin Gjinovci mit, dass der Antrag auf einen unbefristeten Aufenthaltstitel für die Familie abgelehnt wurde. "Ibadeta und Djeneta wachten letztes Jahr auf und erzielten große Fortschritte in den letzten Monaten. Nun haben wir Angst davor, dass die Ablehnung eine Gefahr für den gesundheitlichen Zustand der Töchter sein könnte."

Ciné-ONU Vorstellungen finden normalerweise in lokalen Kinos in verschiedenen europäischen Städten statt. Aufgrund der Pandemie und der zusammenhängenden Einschränkungen schlossen sich die UN-Kollegen in Brüssel, Genf und Wien zusammen, um eine virtuelle Veranstaltung abzuhalten und mit dem Publikum auch in dieser besonderen Zeit verbunden zu bleiben.