UNIS/OS/238
23. November 2001

UNO/USA halten einen zweiten regionalen Workshop über "den Gebrauch und die Anwendungen von globalen Navigations-Satelliten-Systemen" (GNSS)

Wien, 26, - 30. November 2001

WIEN, 23. November (UNO-Informationsdienst) - Das UNO-Büro für Weltraumangelegenheiten (OOSA) organisiert vom 26. bis 30. November 2001 im Austria Center Wien einen regionalen Workshop über den Gebrauch und die Anwendung von globalen Satelliten-Systemen zum Nutzen der Länder in Mittel- und Osteuropa. Dies ist der zweite einer Reihe von vier regionalen Workshops und einem internationalen Treffen, die von der Regierung der Vereinigten Staaten und der Europäische Kommission gesponsert werden. Gastgeber sind die österreichische Regierung und die Österreichische Raumfahrtbehörde.

Der Workshop will durch die aktive Einbeziehung aller Teilnehmer: (a) die Kenntnis der Vorteile des Gebrauchs von GNSS-Signalen in der Region Mittel- und Osteuropas erhöhen; (b) GNSS-Experten ermöglichen, eine Partnerschaft mit potentiellen Nutzern der GNSS-Technologie in Mittel- und Osteuropa zu etablieren, und (c) gemeinschaftliche Maßnahmen in den Regionen zu identifizieren, die es ermöglichen, GNSS-Signale praktisch zu nutzen, um die Umwelt zu schützen und die nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Unter anderem werden die Teilnehmer am Workshop folgendes diskutieren:

Einen Überblick über "Global Positioning Systems" (GPS), Glonass, Galileo und andere Systeme (Geschichte und Entwicklung von GNSS Technologie; Status und erwartete Entwicklungen dieser Systeme; Zusatzsysteme);

Anwendungen zur Überwachung der Umwelt, zum Katastrophenschutz, Management von Naturresourcen, zur Nutzung für eine intensivere Landwirtschaft, zur Vermessung und Erarbeitung von Kartenmaterial, Geologie, zum Luft-, See-, und Landtransport; und zur Präzisions-Zeitmessung;

GNSS-Industrie; Märkte und Möglichkeiten;

Fragen der Markteinführung, Anwendung und des Managements von GNSS Technologien: Entwicklung von Plänen und Politiken; sowie die Umsetzungsprobleme und andere Herausforderungen.

Was ist GNSS

GNSS bringt durch extreme Genauigkeit, globale Reichweite, Verwendungsfähigkeit bei jedem Wetter und Anwendbarkeit bei hoher Geschwindigkeit immer mehr Nutzen für das alltägliche Leben der Menschen. Das Potential von GNSS wird zunehmend in der Luftfahrt, im Transport zu Land und Wasser, bei der Vermessung und Erstellung von Karten für die Landwirtschaft, für Elektrizitäts- und Telekommunikationsnetze sowie zur Warnung vor Naturkatastrophen und für Reaktionen im Notfall genutzt. Vor allem für Entwicklungsländer bieten GNSS-Anwendungen eine kostengünstige Möglichkeit, um ökonomisches Wachstum zu fördern, ohne dadurch die Umwelt zu gefährden und daher nachhaltige Entwicklung zu betreiben.

Ziele und erwartete Ergebnisse

Die kurz- bis mittelfristigen Resultate des Workshops werden die Initiierung von Pilot- und Demonstrationsprojekten durch Regierungen, wissenschaftliche Einrichtungen und die Industrie sein, die von der Einführung einer solchen Technologie profitieren würden. Längerfristig werden diese Projekte zu vermehrten Anwendungsmöglichkeiten für GNSS-Technologie führen.

Der neue Botschafter der USA bei der IAEA und dem Wiener Büro der Vereinten Nationen, Kenneth C. Brill, glaubt, dass die Verwendung von GNSS, sowie des US "Global Positioning System"(GPS) eine Schlüsselrolle beim Schutz der Umwelt für eine nachhaltigen Entwicklung spielen kann. Er unterstützt uneingeschränkt den Workshop, weil dieser die Möglichkeiten von GPS zur Entwicklung von Lösungen genereller Probleme im Bereich der Telekommunikation, dem Schutz der Umwelt, der Land- und Forstwirtschaft, Meteorologie, Kontrolle von Krankheiten und Notfalldiensten, deutlich machen wird.

Hintergrund

Die teilnehmenden Staaten haben während der dritten UNO-Konferenz über die Erforschung und friedliche Nutzung des Weltraumes, bekannt als UNISPACE III, die sozialen und ökonomischen Vorteile von GNSS betont. Um Entwicklungsländern zu helfen, von GNSS Technologie zu profitieren, hat das Büro für Weltraumangelegenheiten der Vereinten Nationen im UNO Programm zur Weltraumnutzung vorgeschlagen, eine Serie von Workshops und Seminaren zu veranstalten, die sich auf den Aufbau von Kapazitäten im Hinblick auf die Nutzungen von GNSS in verschiedenen Anwendungen konzentrieren sollten. Der Vorschlag des Büros wurde von der UNO-Generalversammlung im Dezember 2000 aufgenommen.

Der erste einer Reihe von regionalen Workshops wurde in Kuala Lumpur, Malaysia, im August 2001 zum Nutzen der Länder in Asien und in der Pazifikregion abgehalten. Im April 2002 wird der dritte regionale Workshop in Santiago, Chile, durchgeführt, gefolgt vom vierten Workshop in Lusaka, Sambia, im Juli. Die Schlußfolgerungen und Empfehlungen dieser regionalen Workshops werden bei einem internationalen Expertentreffen, das Ende 2002 in Wien stattfinden soll, überarbeitet. Dieses internationale Treffen wird darauf abzielen, mögliche Aktionen aufzuzeigen, die durch die internationale Gemeinschaft eingeleitet werden könnten, um den Gebrauch von GNSS vor allem in Entwicklungsländern zu vereinfachen.

Der Workshop in Wien vom 26.-30. November bringt Entscheidungsträger, Programm-Manager in Regierungsbehörden, wissenschaftliche Institute und den privaten Sektor, der Aktivitäten und Projekte zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung in Zentral- und Osteuropa durchführt, zusammen. Die Teilnehmer kommen aus den folgenden Ländern: Aserbaidschan, Bulgarien, Kroatien, Tschechische Republik, Georgien, Ungarn, Kasachstan, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Tadschikistan, der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien, Ukraine und Usbekistan. Die eingeladenen Sprecher sind politische Entscheidungsträger, Programm-Manager und bekannte Experten auf dem Gebiet der GNSS-Technologie aus den USA, europäischen Ländern, der Russischen Föderation, Japan, Brasilien, sowie von der Europäischen Kommission, der Europäischen Weltraumbehörde, der "Internationalen Hydrografischen Organisation" und dem "Civil GPS Service Interface Committee". Zusätzlich zu mehr als 40 Präsentationen wird das Programm aus interaktiven Sitzungen mit Publikum und Podiumsdiskussionen bestehen.

* *** *