SC7212
16. November 2001

Sicherheitsrat billigt UNO-Plan für politsiche Lösung in Afghanistan

Multi-Ethnische Übergangsverwaltung auf breitester Basis soll zu neuer Regierung führen

NEW YORK, 14. November - In Reaktion auf die raschen Entwicklungen in Afghanistan hat der Sicherheitsrat Mittwoch Abend einstimmig einen UNO-Plan für eine politische Lösung in dem Land gebilligt. Die Resolution 1378 (2001) sieht eine zentrale Rolle für die Vereinten Nationen vor. Sie sollen die Bemühungen des afghanischen Volkes zur raschen Schaffung einer Übergangsverwaltung unterstützen, die dann zur Bildung einer neuen Regierung führen soll.

In der Entschließung spricht der Rat seine volle Unterstützung für den Sonderbeauftragten des Generalsekretärs für Afghanistan, Lakhdar Brahimi, bei der Umsetzung seines Mandates aus und ruft alle Afghanen und Mitgliedstaaten auf, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Brahimi ist für die gesamten humanitären, menschenrechtlichen und politischen Maßnahmen der Vereinten Nationen in Afghanistan zuständig. Er wird auch die Vorbereitungen für den Übergang in die Friedensaufbauphase nach dem Konflikt einleiten und dabei Pläne für den Wiederaufbau und die Rehabilitation des Landes ausarbeiten.

Der Sicherheitsrat verurteilte die Taliban, weil sie zugelassen haben, dass Afghanistan als Sprungbrett für den Terrorismus benutzt wurde. Mit Nachdruck unterstützte der Rat die Bemühungen des afghanischen Volkes zur Bildung einer Übergangsverwaltung. Sowohl diese als auch die neue Regierung sollten eine breite Basis haben, multi-ethnisch zusammengesetzt sein, alle Bereiche der afghanischen Bevölkerung repräsentieren und sich zum Frieden mit den Nachbarstaaten Afghanistans bekennen.

Angesichts der dringlichen Sicherheitslage und der politischen Situation in Afghanistan und im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen in der Hauptstadt Kabul rief der Rat alle Kräfte in Afghanistan auf, keine Repressalien anzuwenden und sich strikt an die Bestimmungen des internationalen humanitären Rechts und der Menschenrechte zu halten. Gleichzeitig soll die Sicherheit und Bewegungsfreiheit der Vereinten Nationen und ihres Personals, sowie der Mitarbeiter der humanitären Hilfsorganisationen gewährleistet werden.

Alle Mitgliedstaaten wurden aufgerufen, die Übergangsverwaltung und die anschließende Regierung zu unterstützen, dringend humanitäre Hilfe an die Afghanen innerhalb und außerhalb des Landes zu leisten und den sozio-ökonomischen Wiederaufbau des Landes langfristig zu fördern.

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