SG/SM/7968
26. September 2001

UNO-Generalsekretär Kofi A. Annan:

Zur Humanitären Krise in und um Afghanistan

NEW YORK, 25. September - UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat nachstehende Erklärung zum gemeinsamen Appell der humanitären Organisationen der Vereinten Nationen zurLage in Afghanistan veröffentlicht:

"Ich schließe mich mit allem Nachdruck der Erklärung an, die gestern von den Leitern aller Bereiche der Vereinten Nationen, die auf humanitärem Gebiet tätig sind, veröffentlicht wurde.

Das Los der afghanischen Zivilbevölkerung ist wirklich verzweifelt.

Ein mehr als zwei Jahrzehnte anhaltender Konflikt, sieben Jahre der Unterdrückung durch die Herrschaft des Taliban-Regimes und drei Jahre einer verheerenden Dürre haben das Überleben von mehr als fünf Millionen Menschen von ausländischer Hilfe abhängig gemacht. Jetzt ist diese Hilfe tragischerweise unterbrochen worden.

All jene, die der hungernden Bevölkerung vorsätzlich Lebensmittellieferungen vorenthalten und die humanitäre Hilfskräfte - ob Ortskräfte oder internationale Mitarbeiter - angreifen oder in ihrer Arbeit behindern, sollen wissen, dass die internationale Gemeinschaft sie dafür zur Rechenschaft ziehen wird.

Viele Afghanen versuchen, aus ihrem Land zu fliehen, aber der Grenzübertritt wird ihnen schwer gemacht. In Übereinstimmung mit dem Völkerrecht müssen die Grenzen für Zuflucht suchende Zivilpersonen offen gehalten werden. Gleichzeitig muss die internationale Gemeinschaft rasch und großzügig helfen, damit die Flüchtlinge den Nachbarstaaten nicht zur unmöglichen Last werden.

Unschuldige Zivilpersonen dürfen nicht für die Handlungen ihrer Regierung bestraft werden. Die Welt steht vereint gegen den Terrorismus. Möge die gleiche Einigkeit auch für den Schutz und die Hilfe für die unschuldigen Opfer von Notlagen und Katastrophen bestehen."

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