SG/SM/7987
ENV/DEV/599
9. Oktober 2001

UNO-Generalsekretär Kofi A. Annan:

Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung verhindert Flüchtlingsströme

NEW YORK, 8. Oktober - UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat an die Fünfte Vertragsstaatenkonferenz der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung, die vom 1. bis 12. Oktober 2001 in Genf tagt, folgende Grussadresse gerichtet:

Es ist mir eine große Freude, der Vertragsstaatenkonferenz der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung meine besten Grüße zu entbieten.

Im September nächsten Jahres wird die internationale Gemeinschaft in Johannesburg die Fortschritte bewerten, die bei der Umsetzung der auf dem Erdgipfel von 1992 eingegangenen Verpflichtungen gemacht worden sind. Außerdem sollen dort die weltweiten Anstrengungen für eine nachhaltige Entwicklung vorangebracht werden. Die Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung ist sicherlich eines der greifbarsten Ergebnisse dieses Prozesses. Mehr als 175 Staaten gehören dieser Konvention nunmehr als Vertragspartei an. Dies bestätigt die weltweite Unterstützung für gemeinsame Maßnahmen gegen diese weltweite Bedrohung.

Mit ihrer Teilnahme an diesen Bemühungen engagieren sich diese Staaten auch im Kampf gegen Armut. Gerade in den armen Ländern überschneiden sich die Zonen ländlicher Armut mit jenen der Trockengebiete und der Dürre.

Die Umsetzung der Konvention kann auch einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Stabilität leisten, indem sie Ernährungssicherheit gewährleistet und massive Wanderungsbewegungen verhindert. Rund ein Sechstel der Menschheit ist direkt von Wüstenbildung und periodisch auftretender Dürre betroffen. Mehr als 135 Millionen Menschen laufen Gefahr, aus ihrer Heimat vertrieben zu werden.

Im Vorjahr hatte ich in meinem Grußwort die internationale Gemeinschaft dazu aufgefordert, angemessene Ressourcen aufzubringen und den Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen. Es freut mich, dass mein Aufruf Gehör fand und der Rat der Globalen Umweltfazilität (GEF) im vergangenen Mai beschlossen hat, die Finanzmittel für die Umsetzung der Konvention aufzustocken. Ich gratuliere allen Ratsmitgliedern zu diesem wichtigen Schritt und möchte sie dazu aufrufen, in Zusammenarbeit mit der Konferenz der Vertragsstaaten die weiteren erforderlichen Schritte zu unternehmen, um die GEF zum wichtigsten Finanzierungsinstrument der Konvention zu machen.

Ich fordere alle Vertragsstaaten auf, die Ressourcen und weitere Unterstützung bereit zu stellen, damit die Konvention ihr wichtiges Ziel erreichen und der Menschheit dabei helfen kann, gegen die ökologischen und sozialen Ursachen der Wüstenbildung und ihre Folgen vorzugehen.

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Konferenz.

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