Pressemitteilung

Note Nr. 194
6. Juni 2002

WELTERNÄHRUNGSGIPFEL +5: WAS WURDE IN DEN LETZTEN FÜNF JAHREN ERREICHT?

Rom,10. bis 13. Juni 2002

WIEN, 6. Juni (UNO-Informationsdienst) - Vom 10. bis 13. Juni 2002 wird die Organisation der Vereinten Nationen für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) ein internationales Treffen der Staats- und Regierungschefs organisieren, um die Fortschritte im Kampf gegen den Hunger zu messen. Der "Welternährungsgipfel – fünf Jahre später" wird die Resultate überprüfen, die seit dem ersten Welternährungsgipfel 1996 gemacht wurden und soll sich auf Wege und Möglichkeiten konzentrieren, um diesen Prozess zu beschleunigen. Das Welt-Treffen sollte ursprünglich im vergangenen Jahr stattfinden, musste aber aufgrund der Ereignisse vom 11. September 2001 verschoben werden.

Während des Ernährungsgipfels hatten die Staats- und Regierungschefs sowie andere hochrangige Vertreter von 185 Staaten ihren politischen Willen und ihre Verpflichtung zum Ausdruck gebracht, Nahrungsgarantien für alle zu erreichen und in einem fortschreitenden Prozess den Hunger auf der ganzen Welt auszurotten, mit dem Ziel die Zahl der unterernährten Menschen bis zum Jahr 2015 auf die Hälfte zu reduzieren. Der Welternährungsgipfel - fünf Jahre später beabsichtigt nun die erneute Bestätigung der Zustimmung zur Rom-Deklaration zur Welternährungssicherheit und zum Aktionsplan des Welternährungsgipfels - beides Dokumente, die 1996 auf dem Gipfel angenommen wurden.

Die letzte Einschätzung der FAO der Welternährungslage ist eine Erinnerung an den nur langsam fortschreitenden Prozess der Reduzierung des Hungers. Während der neunziger Jahre betrug die Verminderung der unterernährten Menschen lediglich sechs Millionen im Durchschnitt pro Jahr. Im Vergleich dazu wäre eine Verminderung von 22 Millionen unterernährter Menschen pro Jahr notwendig, um das Ziel des Welternährungsgipfels zu erreichen, so die letzten Daten aus dem Bericht der FAO zum Stand des Nahrungsmangels in der Welt (SOFI 2001).

Deshalb wird es mehr als je zuvor notwendig, dass die Staaten Massnahmen ergreifen, um das Tempo der Veränderungen zu beschleunigen. Nur durch die direkte Mitwirkung der Entscheidungsträger wird es möglich sein, den notwendigen politischen Willen zu mobilisieren und sicherzustellen das wichtige Entscheidungen von den Menschen getroffen werden, die in der Position sind, Politik auf jeder Ebene zu beeinflussen.

In Bezug auf das Ergebnis des Gipfels hat der Rat der FAO eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die den Inhalt und die Form eines Abschlussdokumentes beraten soll – einen Entwurf, der den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe des FAO-Rates in seiner 120. Sitzung im Juni 2001 vorgelegt wurde. Das ausgehandelte Ergebnis soll als eine Deklaration der Bestätigung der Ziele des Welternährungsgipfels gelten und die Massnahmen, die notwendig sind, um diese Ziele zu erreichen, sollen im Ergebnis des Nahrungs-Gipfels+5, der am 10.Juni beginnt, verbindlich beschlossen werden.

Jacques Diouf, General-Direktor der FAO, schlägt vier Aspekte vor, die von den Entscheidungsträgern besonders bedacht werden sollen:

  • Erstens gibt es eine moralische Verpflichtung für jeden von uns darauf zu achten, dass allen unseren Mitmenschen dass Recht auf angemessene Nahrung bekommen.
  • Zweitens: Hunger ist mehr ein Grund als eine Folge von Armut.
  • Drittens: Deshalb ist der erste Schritt, um Menschen von Hunger zu befreien, das Bestreben Armut zu beseitigen und dauerhaftes wirtschaftliches Wachstum zu sichern.
  • Viertens: Weitverbreiteter Hunger kann nur Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Konflikte, die keine Grenzen kennen, hervorbringen: Deshalb ist es im Interesse aller, Hunger von der Erde zu verbannen.

Daraus ergeben sich die Ziele des "Welternährungsgipfel – fünf Jahre später":

  • Die Fortschritte, die seit 1996 gemacht wurden, überprüfen.
  • Massnahmen darstellen, die von den Führungen ergriffen werden müssen, um die angestrebten Ziele zu erreichen.
  • Politischen Willen und Ressourcen mobilisieren, um das Tempo der Bekämpfung des Hungers zu beschleunigen.

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