Pressenotiz

Note Nr. 212
5. September 2002

WELTGIPFEL ZUR NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG
ENDET IN JOHANNESBURG

UNO-Generalsekretär Kofi Annan:
"Wir stehen erst am Anfang"

JOHANNESBURG, 4. September – Die Bemühungen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, haben neuen Auftrieb erhalten. Der Weltgipfel zur nachhaltigen Entwicklung ging mit bedeutenden Verpflichtungen zu Ende: Das Leben der Menschen in Armut soll verbessert und der weiteren Verschlechterung der weltweiten Umweltbedingungen soll Einhalt geboten werden.

„Dieser Gipfel hat die nachhaltige Entwicklung Wirklichkeit werden lassen", sagte UNO-Generalsekretär Kofi Annan in einer Abschlusspressekonferenz in Johannesburg. „Dieser Gipfel wird uns auf einen Weg führen, der die Armut mindert und gleichzeitig die Umwelt schützt; ein Weg, der für alle Völker - reiche und arme, heute und in Zukunft - begehbar ist."

„Die Regierungen haben sich hier auf eine beeindruckende Liste konkreter Verpflichtungen und Maßnahmen geeinigt, die wirklich etwas für die Menschen in allen Regionen der Welt verändern können", sagte Annan.

Das überragende Anliegen des Gipfels war es, konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Johannesburg brachte große Fortschritte bei einigen der drängendsten Probleme der Armut und der Umwelt. Verpflichtungen wurden eingegangen, um den Zugang zu sauberem Wasser und angemessenen Sanitäranlagen zu verbessern, den Zugang zur Energieversorgung zu erhöhen, Verbesserungen auf dem Gebiet der Gesundheit und der Landwirtschaft, vor allem in den Trockengebieten, einzuleiten und die Artenvielfalt und Ökosysteme der Welt besser zu schützen.

Das wichtigste Abschlussdokument, der Umsetzungsplan, enthält Ziele und Zeitpläne, um viele Probleme anzugehen. U.a. sollen der Anteil der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser und guten Sanitäranlagen bis 2015 halbiert, überfischte Fischgründe bis 2015 wieder aufgefüllt werden um die Artenvielfalt zu erhalten, und giftige Chemikalien bis 2005 schrittweise abgeschafft werden. Außerdem verpflichteten sich die Staaten erstmals dazu, den Anteil erneuerbarer Energien „mit großer Dringlichkeit" anzuheben. Allerdings konnte dafür kein konkretes Ziel festgelegt werden.

Aber der Gipfel schloss nicht nur mit den Worten eines einvernehmlich verabschiedeten Dokuments; er brachte auch konkrete Partnerschaftsinitiativen mit Regierungen, Bürgergruppen und Unternehmen. Diese Partnerschaften werden zusätzliche Ressourcen und Wissen einbringen, um dort, wo es darauf ankommt, in den lokalen Gemeinden, weltweit wichtige Fortschritte zu erzielen.

„Der Gipfel stellt einen wichtigen Schritt nach vorn in der Entwicklung solcher Partnerschaften dar", sagte Annan. „Die Vereinten Nationen, Regierungen, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft kommen hier zusammen, um gemeinsam mehr Mittel aufzubringen, damit die globalen Probleme auch in globalem Maßstab angegangen werden können."

Die Regierungen einigten sich auf dem Gipfel auf eine Reihe von Verpflichtungen in fünf großen Problemfeldern. Dazu wurden konkrete Regierungsmaßnahmen und Partnerschaftsinitiativen angekündigt. Mehr als 220 Partnerschaftsprojekte in einem Gesamtwert von 235 Millionen US-Dollar wurden im Verlauf des Gipfels zur Ergänzung der Verpflichtungserklärungen der Regierungen bekannt gegeben. Zahlreiche weitere Projekte wurden außerhalb der offiziellen Gipfelverhandlungen vereinbart.

Der eigentliche Test dessen, was Johannesburg gebracht hat, wird in den konkreten Maßnahmen bestehen, die nach dem Gipfel gesetzt werden, betonte der Generalsekretär. „Wir müssen jetzt raus gehen und etwas tun", sagte er. „Ich sage nicht, dass Johannesburg das Ende ist. Johannesburg ist erst der Anfang."

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