SG/SM/8230
OBV/272
9. Mai 2002

Generalsekretär Annan ruft in einer Botschaft zum Weltfernmeldetag zum dringenden Handeln bei der Überbrückung der digitalen Kluft auf

NEW YORK, 8. Mai (UNO-Hauptquartier) -- Am 17. Mai begeht die Internationale Fernmelde-Union (ITU) den alljährlichen Weltfernmeldetag, der ihrer Gründung in Paris im Jahre 1865 gewidmet ist. Ursprüng- lich bekannt unter dem Namen "Internationale Telegraphen-Union", ist die ITU heute als älteste interna- tionale Organisation eine Spezialorganisation der Vereinten Nationen. Anlässlich des diesjährigen Welt- fernmeldetages hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan folgende Erklärung veröffentlicht:

Das diesjährige Thema des Weltfernmeldetages lautet "Informations- und Kommunikations-Technologie (ICT) für alle: Menschen in die Lage versetzen, die digitale Kluft zu überwinden".

Die digitale Revolution verspricht grossen Erfolg und Fortschritt. Der Zugang zu Informations- und Kom- munikations-Technologien kann kleine und mittlere Unternehmen direkt ins Zentrum regionaler, natio- naler und globaler Märkte katapultieren. Telemedizin kann auch den entlegensten Gemeinden Zugang zu neuesten Gesundheits- und medizinischen Informationen bieten. ICTs können kostengünstige Fern- studien erleichtern. Und sie können die Zivilgesellschaft stärken, demokratische Institutionen stabiler sowie Regierungen transparenter und bewertbarer machen.

Leider können jene Länder und Gemeinschaften, die den Aufschwung durch ICTs am dringendsten nötig haben, den geringsten Vorteil daraus ziehen. Das niedrige Bildungs- und Ausbildungsniveau hat zu einer "Zugangslücke" innerhalb der digitalen Kluft beigetragen.

Die Rolle der Frauen ist besonders kritisch. 60 Prozent der Armen der Welt sind Frauen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass durch eine Förderung der Frauen die Vorteile in ganzen Familien und Gemeinschaften spürbar werden. Es ist daher wichtig, den Zugang zu ICTs und deren Anwendung durch Frauen zu erhöhen. Wir müssen auch mehr Frauen sowohl in den entwickelten als auch in Entwicklungsländern ermutigen, sich den Reihen der ICT-Entwickler, Designer und Entscheidungsträger anzuschliessen.

Lasst uns am Weltfernmeldetag beschliessen, die digitale Kluft zwischen Staaten, zwischen Stadt und Land, zwischen Arm und Reich, zwischen gebildeter und analphabetischer Bevölkerung, und zwischen Männern und Frauen zu überbrücken. Und lasst uns dringend handeln, damit alle Menschen dieser Welt vom Potential der ICT-Revolution profitieren können.

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