SG/SM/8312
23. Juli 2002

Generalsekretär Kofi Annan:

Aufruf zur Vermeidung der grössten Hungersnot im Südlichen Afrika seit zehn Jahren

Botschaft anlässlich der Gemeinsamen Nationalen Aufrufe zur Humanitären Krise im Südlichen Afrika

NEW YORK, 18. Juli -- Anlässlich der Gemeinsamen Nationalen Aufrufe zur humanitären Krise im südlichen Afrika, hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan folgende Botschaft verfasst, die vom Unter- generalsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinator der UNO, Kenzo Oshima, in New York übermittelt wurde.

Fast 13 Millionen Menschen in Lesotho, Malawi, Mosambik, Swaziland, Sambia und Simbabwe befinden sich in einer kritischen Situation. Die Region leidet bereits unter den Kriegsfolgen und den verheerenden Folgen der HIV/Aids-Epidemie und wird jetzt von einer schweren Hungersnot bedroht. Noch besteht die Chance, diese Katastrophe abzuwenden und viele Leben zu retten, aber sie wird täglich kleiner.

Die Vereinten Nationen benötigen 611 Millionen US-Dollar für sofortige Nahrungsmittellieferungen und andere lebensrettende Maßnahmen. Diese Hilfen sollen für Lebensmittel, die Sicherung des Lebens- unterhalts und den Schutz vor HIV/Aids und anderen Epidemien eingesetzt werden.

Mit Ihrer Hilfe können wir heute Leben retten. Aber wir müssen auch langfristig denken. Deshalb habe ich James Morris, den Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms, zu meinem Sondergesandten für die humanitäre Krise im südlichen Afrika ernannt. Er wird die Region besuchen und gemeinsam mit den Regierungen die humanitäre Situation sowie aktuelle und zukünftige Hilfsmaßnahmen besprechen, um eine angemessene Reaktion auf die Krise sicherzustellen. Er wird außerdem mit den Geldgebern zusammenarbeiten, um die Hilfen effizient vor allem zu den Menschen zu leiten, die sie am dringendsten benötigen.

Ich rufe die internationale Gemeinschaft und die betroffenen Staaten dazu auf, in Partnerschaft mit den Vereinten Nationen eine erneute menschliche Tragödie auf dem afrikanischen Kontinent zu verhindern.

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