SG/SM/8403
HAB/182
OBV/292
4. Oktober 2002

UNO-Generalsekretär Kofi A. Annan:

Städte müssen noch enger zusammenarbeiten

Erklärung zum Welt-Habitat-Tag, 7. Oktober 2002

NEW YORK, 4. Oktober - 1985 hat die UNO-Generalversammlung den ersten Montag im Oktober zum Welt-Habitat-Tag erklärt. Der Tag wurde zum ersten Mal im Jahr 1986 begangen, genau 10 Jahre nach der Internationalen Konferenz der Vereinten Nationen über das Wohn- und Siedlungswesen in Vancouver, Kanada. Anlässlich des diesjährigen Welt-Habitat-Tages hat Generalsekretär Kofi Annan folgende Erklärung veröffentlicht:

Innerhalb der nächsten zwei Generationen wird die globale Veränderung, die im letzten Jahrhundert begonnen hat, dazu führen, dass zwei Drittel aller Menschen in Städten leben. Die Stadt wird zum neuen Lebensraum für die Menschheit. Sie ist aber auch ein Ort, an dem uns viele alte Ideen, Einstellungen, Gewohnheiten und Institutionen hilflos machen, weil sie nicht in der Lage sind, unser gemeinsames Wohlbefinden zu fördern.

Dies ist überall sichtbar - am deutlichsten in den Slums, wo sich trotz gemeinsamer Anstrengungen viele Probleme häufen, die in der Milleniums-Erklärung angesprochen wurden. Wenn unsere urbane Welt nachhaltig werden soll, müssen wir lernen, den Herausforderungen der städtischen Selbstregulierung wirksamer zu begegnen. Ein Schlüsselfaktor wird die Fähigkeit der lokalen Behörden und deren Partner sein, Wachstum und Wandel besser zu regeln. Zahlreiche Initiativen versuchen auf nationaler wie auch internationaler Ebene, die lokale Leistungsfähigkeit zu stärken.

Kooperationen zwischen einzelnen Städten bringen eine neue Dimension in diesen Lernprozess. Mit ihrer steigenden Macht und ihrem Einflusses beginnen die Städte langsam zu verstehen, wie wichtig die Zusammenarbeit ist, um sich den gemeinsamen Herausforderungen zu stellen. Auf den Gebieten der globalen Erderwärmung und der Luftverschmutzung kooperieren viele Städte bereits. Aber es gibt eine Menge anderer Probleme - Armut, Kriminalität, Drogenmissbrauch - , bei denen mehr Austausch von Erfahrungen und Fachkenntnissen zu bedeutenden Ergebnissen führen könnte. Kooperationen im Justizbereich können ebenso helfen, die öffentliche Verwaltung zu verbessern und effektive Institutionen aufzubauen.

Wenn Städte die gemeinsame Zukunft der Menschheit sind, ist es Zeit, dass wir gemeinsam die Verantwortung für ihre künftige Entwicklung übernehmen. An diesem Welt-Habitat-Tag möchte ich die lokalen Behörden und die Stadtbewohner - ob reich oder arm - dazu auffordern, neue Wege zu suchen, um ein zukunftsfähiges Umfeld für die Menschheit zu schaffen.

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