SG/SM/8554
12. Dezember 2002 

Generalsekretär Kofi Annan:

Bei Nichterreichen der Milleniumsziele für sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen drohen uns schwerwiegende Folgen

UNO-Generalsekretär warnt auch die Industrieländer vor Risiken der Umweltzerstörung, Nahrungsmittelknappheit und Instabilität

NEW YORK, 11. Dezember (UNO-Hauptsitz) -- Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte in ihrer Resolution 55/196 vom 20. Dezember 2000 das Jahr 2003 zum Internationalen Jahr des Trinkwassers. Aus diesem Anlass hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan folgende Erklärung veröffentlicht:

Das von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr des Trinkwassers (2003) kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Auf dem Milleniumsgipfel im Jahr 2000 hatten die Regierenden der Welt beschlossen, bis zum Jahr 2015 den Anteil jener Menschen, die keinen Zugang zu reinem Trinkwasser haben, um die Hälfte zu reduzieren. Und beim diesjährigen Johannesburg-Weltgipfel zur nachhaltigen Entwicklung wurde ein damit verbundenes Ziel angenommen -- die Verpflichtung, den Anteil der Menschen ohne Zugang zu grundlegenden Sanitäreinrichtungen ebenfalls bis 2015 zu halbieren. Wenn wir diese Ziele nicht erreichen, haben wir mit schwerwiegenden Folgen zu rechnen: die Beharrlichkeit und Ausbreitung von tödlichen Krankheiten; weitere Zerstörung der globalen Umwelt; Bedrohung der Nahrungsmittelversorgung und der Stabilität. Während die Wasserprobleme am akutesten in den Entwicklungsländern auftreten, sind auch die Industrieländer gefährdet.

Die Welt muss ihre Verantwortung gegenüber den Wasserressourcen erhöhen. Wir brauchen eine viel effizientere Bewässerung, einer weniger umweltgefährdende Landwirtschaft und Industrie sowie neue Investitionen in die Wasserinfrastruktur und -bewirtschaftung. Und wir müssen die Frauen und Mädchen von der Last befreien, täglich weite Strecken beim Wassersuchen zurücklegen zu müssen -- Zeit und Anstrengungen, die effektiver für Ausbildung und Verbesserungen im täglichen Leben, für die Familien und die Gemeinschaft genützt werden könnten. Das Internationale Jahr des Trinkwassers soll die Welt für die Erreichung dieser Ziele durch folgende Massnahmen mobilisieren: Bewusstseinsbildung, Schaffung neuer Ideen und Strategien und die Förderung von Mitwirkung, Partnerschaftsbildung und friedlichen Dialogen. Lasst uns unsere Bestrebungen vereinen; lasst uns unser Wissen und unsere Technologien, die wir zur Verfügung haben, nützen; und lasst uns unser Bestes geben, um die kostbaren Wasserressourcen unserer Erde zu schützen -- unsere Hauptschlagader zum Überleben und für die nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert.

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