SG/SM/8644
21. März 2003
UNO-Generalsekretär Kofi A. Annan:
Alle Seiten müssen die Zivilbevölkerung vor den Kriegsfolgen schützen
Erklärung des Generalsekretärs zum Irak-Konflikt, 20. März 2003
NEW YORK, 20. März -- Heute hat, trotz der äußersten Bemühungen der internationalen Gemeinschaft und der Vereinten Nationen, zum dritten Mal innerhalb eines Vierteljahrhunderts ein Krieg gegen den Irak begonnen.
Vielleicht, wenn wir etwas länger ausgeharrt hätten, hätte der Irak friedlich entwaffnet werden können oder -- wenn nicht, dann hätte die Welt dieses Problem durch eine gemeinsame Entscheidung lösen können, ausgestattet mit einer größeren Legitimität und folglich mit breiterer Unterstützung, als es jetzt der Fall ist.
Aber lassen sie uns nicht bei den Unterschieden der Vergangenheit verweilen. Wir müssen uns mit den gegenwärtigen Realitäten auseinandersetzen, wie schwer sie auch sind, und wir müssen nach Wegen schauen, um für die Zukunft eine stärkere Einheit zu finden.
Meine Gedanken sind heute bei den Menschen im Irak, die jetzt einer weiteren Prüfung gegenüberstehen. Ich hoffe, dass alle Seiten streng auf die Einhaltung des internationalen Völkerrechts achten, und dass sie alles tun werden, was in ihrer Macht steht, um die Zivilbevölkerung vor den grauenhaften Folgen des Krieges zu schützen. Die Vereinten Nationen ihrerseits werden tun, was sie können, um ihnen Unterstützung und Hilfe zu leisten. Lassen Sie uns hoffen, dass die Zukunft für die irakische Bevölkerung viel strahlender sein wird als die Vergangenheit; und dass die Iraker bald die Gelegenheit haben werden, ihr Land in Frieden und Freiheit sowie unter Rechtsstaatlichkeit wieder aufzubauen.
In den letzten Wochen haben die Völker der Welt gezeigt, welch große Bedeutung sie der Legitimation durch die Autorität der Vereinten Nationen zusprechen. Sie haben klar gemacht, dass sie, in Zeiten von Unsicherheit und Gefahr, Macht nur in Verbindung mit Legitimation sehen wollen. Sie möchten, dass ihre Staats- und Regierungschefs bei den Vereinten Nationen zusammen kommen, um die Probleme anzugehen, die die gesamte Menschheit betreffen.
Ich werde mein Bestes geben, dass die Vereinten Nationen dieser Aufgabe gewachsen sein werden.
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