SG/SM/8879
OBV/372
19. September 2003

Generalsekretär Kofi A. Annan:

Ein Tag weltweiter Waffenruhe und Gewaltfreiheit

Erklärung zm Internationalen Tag des Friedens, 21. September 2003

NEW YORK, 19. September -- Der Internationale Tag des Friedens ist dieses Jahr besonders schmerzvoll und bedeutsam. Die Unruhen des vergangenen Jahres - die zahlreichen Konflikte, Gewalt und Hass, der Bombenanschlag auf die Vereinten Nationen in Bagdad, die tiefen Differenzen zwischen Staaten -- haben fundamentale Fragen aufkommen lassen, wie die internationale Gemeinschaft künftig den Frieden und das Wohl aller Menschen fördern kann.

Der Internationale Tag des Friedens ist von der Generalversammlung als ein Tag des weltweiten Waffenstillstandes und der Gewaltfreiheit bestimmt worden. Die Waffen sollen aus ganz bestimmten Gründen schweigen: Damit humanitäre Hilfe einfacher geleistet werden kann, damit Zivilisten aus umkämpften Gebieten gebracht werden können, damit Nutzpflanzen gesetzt und Schutzräume errichtet werden können, frei von der Angst vor unmittelbarer Zerstörung.

Natürlich soll der Internationale Tag des Friedens die internationale Gemeinschaft anregen über die Bedrohungen und Herausforderungen nachzudenken, vor denen wir stehen. In einigen Teilen der Welt sind die größten Bedrohungen des Friedens und der Sicherheit neue Formen des Terrorismus, die Verbreitung neuer Waffen, die internationale Ausbreitung krimineller Netzwerke. Es geht auch darum, wie sich all diese Gefahren gegenseitig verstärken. Aber für viele andere auf der Welt sind Armut, Krankheit und Bürgerkriege die schlimmsten Übel.

Wir müssen sicherstellen, dass wir die Gesetze, Instrumente und Institutionen besitzen, um diesen Gefahren begegnen zu können, aber nicht im Sinn einer Hierarchie, nachdem diese Gefahren in zwei Klassen eingeteilt werden. Es muss darum gehen, sie als eine Einheit von grenz­über­greifenden Herausforderungen zu sehen, die alle Menschen betreffen. Die unterschiedlichen Wahr­nehmungen im vergangenen Jahr haben Zweifel aufkommen lassen, ob diese Instrumente und Gesetze noch angemessen und effektiv sind.

Lassen Sie uns diese 24 Stunden des Internationalen Tag des Friedens -- eine kurze Zeitspanne, während der hoffentlich Ruhe herrschen wird -- nutzen, einen friedlichen Dialog zu beginnen, der in der Generalversammlung fortgeführt werden sollte. Dieser Dialog sollte Konsens darüber schaffen, welche die dominierenden Bedrohungen des Friedens und der Sicherheit unserer Zeit sind -- und vor allem, was wir dagegen unternehmen sollen.

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