SG/SM/9480
OBV/435
 21. September 2004

Generalsekretär Kofi A. Annan:

"Einigkeit durch Menschlichkeit“

In seiner Botschaft zum Internationalen Tag des Friedens betont Generalsekretär Annan die Notwendigkeit von mehr Toleranz

NEW YORK, 13. September (UNO-Hauptquartier) -- Am 7. September 2001 beschloss die Generalversammlung, dass ab 2002 jedes Jahr am 21. September der Internationale Tag des Friedens begangen wird. Resolution 55/282 sieht vor, den Tag künftig als Tag der globalen Waffenruhe und Gewaltfreiheit zu würdigen. UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat dazu folgende Erklärung veröffentlicht:

Der Internationale Tag des Friedens ist immer ein besonderer Anlass, aber der diesjährige umso mehr, da wir das fünfzigjährige Jubiläum der Friedensglocke, die wir jedes Jahr an diesem Tag läuten, begehen.

Es war 1954, als diese Glocke von der Japanischen Gesellschaft für die Vereinten Nationen an die Vereinten Nationen übergeben wurde.  Die Glocke wurde  aus Münzen gegossen, die Kinder aus 60 Ländern gesammelt hatten. Ein halbes Jahrhundert lang hat die Glocke seit damals eine kraftvolle Botschaft für die Sehnsucht der Menschheit nach Frieden um die Welt gesandt. Während dieser Zeit – vom Höhepunkt des kalten Krieges bis zum Aufkommen innerstaatlicher Konflikte, von der Ausbreitung der AIDS-Epidemie bis zur Eskalation des Terrorismus – ist der Ruf der Glocke beständig, klar und wahr geblieben.

Heute hören wir das Läuten der Glocke als Trost, während wir über die Widerwärtigkeiten des vergangenen Jahres nachdenken, und als eine Quelle der Kraft, wenn wir uns darauf vorbereiten, die Strapazen, die vor uns liegen, auf uns zu nehmen. Wenn die Länder der Erde diese Woche zur 59. Generalversammlung zusammenkommen, wissen wir, dass viele Herausforderungen vor uns liegen. Um ihnen effektiv zu begegnen, glaube ich, bedarf es für eine Anzahl grundlegender Prioritäten unserer Aufmerksamkeit.

Wir müssen weiter daran arbeiten, das System der kollektiven Sicherheit zu stärken und sicherstellen, dass wir den Gefahren des 21. Jahrhunderts gewachsen sind. Der hochrangige Ausschuss, den ich Ende letzten Jahr bestellt habe, arbeitet hart daran, uns die Vorstellung zu geben, dass wir genau das tun.

Wir müssen für die Bewältigung ernsthafter humanitärer Notfälle wie jene in Darfur eine größere internationale Solidarität entwickeln.

Wir müssen bei der Formung einer echten globalen Partnerschaft für Entwicklung besser werden, um Hunger, Ignoranz, Armut und Krankheit zu bekämpfen und die Milleniums-Entwicklungsziele zu erreichen, auf die sich alle Mitgliedstaaten als Plan für die Schaffung einer besseren Welt im 21. Jahrhundert geeinigt haben.

Und wir müssen eine größere Toleranz und das Verständnis unter den Völkern der Welt fördern. Nichts kann gefährlicher für unsere Bemühnungen um Frieden und Entwicklung sein, als eine Welt, die nach ethnischen, religiösen oder kulterellen Grenzen geteilt ist. In jeder Nation und unter allen Nationen müssen wir daran arbeiten, eine Einigkeit auf der Basis unserer gemeinsamen Menschheit zu fördern.

Lassen wir uns heute vom Klang dieser Glocke in unserer Arbeit für diese Ziele inspirieren. Lassen wir den Klang der Glocke laut, klar und wahr rund um die Welt ertönen.

* *** *