UNIS/INF/17
18. Juni 2004

Flüchtlingen helfen, eine dauerhafte Lösung zu finden

Vereinte Nationen begehen am 20. Juni Weltflüchtlingstag

WIEN, 18. Juni (UNO-Informationsdienst) –  Am 20. Juni begehen die Vereinten Nationen den Weltflüchtlingstag. Die Entscheidung für die Einführung dieses Tages wurde 2001 anlässlich des 50. Jahrestages der Flüchtlingskonvention von der Generalversammlung der Vereinten Nationen getroffen. Die UNO-Konvention über den Status von Flüchtlingen ist das Gründungsinstrument und der Eckpfeiler des internationalen Schutzes von Flüchtlingen. Dieser Tag ermöglicht es, an die Prinzipien der Konvention zu erinnern und an das damit verbundene Verbot, Flüchtlinge aus Ländern auszuweisen, in denen ihre Freiheit und ihr Leben gefährdet ist, weil sie einer bestimmten Ethnie, Nationalität, Religion, einer sozialen Gruppe angehören oder eine andere politische Meinung vertreten.

“Ein Ort, genannt Zuhause – Wiederaufbau in Sicherheit und Würde” ist das diesjährige Motto des Weltflüchtlingstages. Mehr als 40 Millionen Flüchtlinge sind zur Zeit auf der Suche nach einem Ort, an dem sie bleiben können. Der in Genf ansässige Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) ist momentan für ungefähr 21 Millionen Flüchtlinge weltweit verantwortlich. Das Ziel des Hochkommissariats ist es, Flüchtlingen einen sicheren Ort zu finden, an dem sie bleiben können.

In einer Botschaft anlässlich des Weltflüchtlingstages sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan: “In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat das Hochkommissariat über 50 Millionen Menschen, die durch Konflikte entwurzelt wurden, helfen können, eine neue Heimat zu finden und ihr Leben neu zu beginnen. Dennoch gibt es für eine überwältigende Mehrheit der Millionen von Flüchtlingen nur das eine Ziel, dass sie wieder nach Hause in ihre Heimat zurückzukehren können. Allein letztes Jahr kehrten 1,1 Millionen Menschen heim.”

Die Rückkehr wird im allgemeinen von allen Beteiligten als die bestmögliche Lösung angesehen. Allerdings kann dieser Wunsch nicht immer unmittelbar umgesetzt werden, da die Gründe aus denen eine Flucht erfolgte weiterhin andauern. Unter Umständen bleiben sie über Jahre manchmal sogar Jahrzehnte bestehen. Zum Beispiel sind seit 1979 allein aus Afghanistan über vier Millionen Menschen geflohen und Palästinenser verlassen ihre Heimat seit 1948.

Für Verfolgte, die in ihrem Ursprungsland aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer ethnischen oder sozialen Minderheit, ihrer politischen Einstellungen oder aus religiösen Gründen bedroht werden und um ihr Leben fürchten müssen, kann jedoch die Zuflucht in einem anderen Land die einzige Möglichkeit darstellen. Das gleiche gilt auch für Flüchtlinge, die als Traumatisierte und Überlebende von Folter in ihrem eigenen Land nicht zufriedenstellend behandelt werden können.

Umsiedlung ist grundsätzlich ein anerkanntes Instrument der internationalen Gemeinschaft. In den vergangenen Jahren hat sich allerdings ein alarmierender Trend abgezeichnet, dass Staaten, die früher Flüchtlinge mit offenen Armen aufgenommen haben, heute ihre Türen schließen und dafür armen Ländern eine immer größere Verantwortung aufbürden. Dabei zeigen die Erfahrungen, dass Umsiedlungen überraschend oft für beide Seiten von Vorteil sind, da Flüchtlinge ihr Gastland bereichern und einen starken Willen mitbringen, endlich wieder ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

Dieses Jahr werden die Hauptaufnahmeländer für Flüchtlinge -- Australien Dänemark, Finnland, Kanada, Neuseeland, Norwegen, Schweden und die Vereinigten Staaten -- um folgende acht neue Länder erweitert: Benin, Brasilien, Burkina Faso, Chile, Irland, Island Spanien und das Vereinigte Königreich. Denn obwohl die Anzahl der Flüchtlinge nicht abnimmt, werden immer weniger Asylanträge in Industriestaaten gestellt. In Österreich zum Beispiel sinken die Antragszahlen, während gleichzeitig die Vorurteile gegenüber Asylsuchenden zunehmen. Um den bestehenden Vorurteilen in der österreichischen Öffentlichkeit zu begegnen, hat UNHCR anlässlich des Wetflüchtlingstages eine Plakatkampagne ins Leben gerufen.

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