SG/SM/10031
HR/4867
OBV/499
8. August 2005

UNO-Generalsekretär Kofi Annan:

„Die Welt muss handeln zum Schutz der Rechte autochthoner Völker“

Erklärung zum Internationalen Tag der autochthonen Bevölkerungsgruppen,9. August 2005

NEW YORK, 5. August (UNO-Hauptquartier) -- An diesem Internationalen Tag der autochtonen Bevölkerungsgruppen freuen wir uns über den Reichtum der autochthonen Kulturen und den beson­deren Beitrag, den sie für die Menschheit leisten. Wir erinnern an die gewaltigen Herausforderungen, denen viele autochthone Völker gegenüberstehen – von inakzeptabler Armuts- und Krankheitsquote bis zu Enteignung, Diskriminierung und Verweigerung grundlegender Menschenrechte.

Die 1995 eingeläutete Internationale Dekade der autochthonen Bevölkerungsgruppen hat geholfen, die Stimme autochthoner Völker klarer zu vernehmen und mehr Aufmerksamkeit auf ihre Angelegenheiten zu lenken. In diesem Jahr beginnt die Zweite Dekade. Lassen Sie uns hierbei daran denken, dass Dialog allein nicht genug ist. Unser Schwerpunkt muss auf aktiven Schutz der Rechte autochthoner Völker liegen, ebenso wie auf der Verbesserung ihrer Lage mit Respekt vor ihrem Land, Sprache, Lebensgrundlagen und Kulturen.

Die kürzlich abgehaltene Vierte Tagung des Ständigen Forums der Vereinten Nationen für indigene Fragen konzentrierte sich mit neuem Schwung der Bedeutung autochthoner Völker zur Erreichung der Milleniums-Entwicklungsziele. Das Forum betonte die Notwendigkeit eines auf den Menschenrechten basierenden Ansatzes zur Armutsreduzierung und der vollen und effektiven Teilhabe autochthoner Völker an den Programmen. Ebenfalls empfohlen wurde die zweisprachige und interkultureller Erziehung autochthoner Kinder. Das Forum sendete eine wichtige Botschaft an den Weltgipfel, der im nächsten Monat in New York stattfindet: Partnerschaft und Vertrauen zwischen den autochthonen Völkern und der UNO müssen sich umsetzen in konkreten Maßnahmen auf allen Ebenen, um so den Einfluss autochthoner Völker zu fördern und ihre Identität, Sprachen, Kulturen und traditionelles Wissen zu stärken.

Für autochthone Völker gilt wie für andere, dass nachhaltiger Fortschritt in der Entwicklung eng mit Fortschritten in den Bereichen Frieden, Sicherheit und Menschenrechten verknüpft ist. Der Weltgipfel wird sich mit drei großen Zielsetzungen auseinander setzen. Mit Blick auf den Gipfel, lassen Sie uns beschliessen, den Kreis für die Solidarität mit autochthonen Völkern zu erweitern, und mit ihnen zusammen zuarbeiten, damit sie Teilhabe haben an Entwicklung, Frieden, Sicherheit und Menschenrechten, was viel zu vielen viel zu lange verweigert wurde.

 

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