SG/SM/10127
OBV/508
30. September 2005

UNO-Generalsekretär Kofi Annan:

"Ältere Menschen müssen stärker beteiligt werden"

Erklärung zum Internationalen Tag der älteren Menschen, 1. Oktober

 

NEW YORK, 27. September  (UNO-Hauptquartier) -  Frauen bilden die Mehrheit der älteren Menschen weltweit. Das Motto des diesjährigen Internationalen Tages der älteren Menschen lautet: "Älter werden im neuen Jahrtausend - Konzentration auf Armut, ältere Frauen und Ent­wicklung". Es unterstreicht die Notwendigkeit, den unterschiedlichen Einfluss des Alterns auf Frauen und Männer zu erkennen und Gleichheit zwischen ihnen zu gewährleisten, sowie geschlechter- und altersspezifische Aspekte in Gesetzgebung, Politik und Armutsbekämpfung einzubeziehen.

Während des Weltgipfels im September bekräftigten die Staats- und Regierungschefs ihre Entschlossen­heit, die Millenniums-Entwicklungsziele und die anderen Entwicklungsziele, die bei großen UNO-Konferenzen und Gipfeln beschlossen worden sind, umzusetzen. Ein wichtiger Teil dieser Anstrengung betrifft das Aktionsprogramm von Madrid über das Altern. Darin haben die Regierungen nicht nur versprochen, für die Sicherheit älterer Menschen zu sorgen, sondern sie auch zu bestärken, am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben ihrer Gesellschaften teilzunehmen.

Da die Zahl der älteren Menschen in der nächsten Generation steigt, werden auch mehr Menschen in Armut leben, die älter als 60 Jahre alt sind. Aber sie werden auch verstärkt in die Maßnahmen zur Armutsbekämpfung einbezogen. Ältere Menschen haben bereits Engagement und Entschlossenheit bewiesen, diese Herausforderung anzunehmen. Dennoch werden sie und ihr möglicher Beitrag allzu oft ignoriert. Es gelingt uns jedoch nicht, die Armut zu überwinden oder unsere anderen Ziele zu erreichen, wenn wir nicht verstehen, wie ältere Menschen - und besonders Frauen - Armut erfahren, und wenn wir nicht ihre aktive Teilnahme an der Gestaltung  und Umsetzung geeigneter Programme und Aktivitäten fördern.

An diesem Internationalen Tag der älteren Menschen fordere ich Regierungen und alle betroffenen Akteure auf, eine Gesellschaft für Menschen aller Altersstufen zu fördern. Die Bemühungen für die Umsetzung des Madrider Aktionsprogramms über das Altern müssen verdoppelt werden, und die Haltung der Menschen, politische Grundlagen sowie tägliche Praktiken müssen sich ändern, damit im 21. Jahrhundert das enorme Potenzial der älteren Menschen genutzt werden kann.

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