UNIS/INF/73
12. Mai 2005
Der Umgang mit HIV/AIDS innerhalb der Familie
Die Vereinten Nationen begehen Internationalen Tag der Familie zum Thema HIV/AIDS
WIEN, 12. Mai (UNO-Informationsdienst) -- Der von den Vereinten Nationen deklarierte Internationale Tag der Familie wird am 15. Mai begangen und ist in diesem Jahr dem Einfluss von HIV/AIDS auf das Familienleben gewidmet. Ziel ist es, globale Aufmerksamkeit auf die verheerenden Folgen von HIV/AIDS innerhalb der Familie vor allem in Entwicklungsländern zu lenken, wo ein großer Teil der Bevölkerung davon betroffen ist.
HIV/AIDS gefährdet Familien in unverhältnismäßig starkem Maße. Sobald ein Familienmitglied davon betroffen ist, leidet jeder in der Familie, nicht nur aufgrund der menschlichen Tragödie, sondern auch wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die aus steigenden Gesundheitskosten und sinkendem Einkommen resultieren.
Am härtesten sind Kinder betroffenen. Im Jahr 2003 wurden weltweit 15 Millionen Kinder unter 18 Jahren aufgrund von HIV/AIDS zu Waisen. Diese „Waisen-Generation“ ist einem größerem Risiko ausgesetzt, Mangelernährung, Gewalt, Kinderarbeit, Diskriminierung oder anderen Missbräuchen zum Opfer zu fallen, als Kinder, die unter günstigeren Umständen aufwachsen. Es ist daher umso wichtiger, Familien und deren Netzwerke zu stärken, um die Möglichkeiten der zukünftigen Generationen zu verbessern, mit dieser Krankheit und ihren Folgen umzugehen.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erkannte in Ihrer Sondersitzung über HIV/AIDS im Jahr 2001 die wichtige Rolle der Lebenserhaltung von AIDS infizierten Familienmitgliedern an, um die Integrität und das Funktionieren der Familie zu sichern. Sie rief alle Regierungen dazu auf, Strategien, Taktiken und Programme zu entwickeln, die auf die Verringerung des zerstörerischen sozialen und wirtschaftlichen Einflusses abzielen.
Von der Caritas Österreich werden in weltweit neun Ländern 15 Projekte mit HIV/AIDS Schwerpunkt umgesetzt. In Ruanda ist die Caritas dabei besonders aktiv. Die Arbeit reicht von der Betreuung und Versorgung mit Lebensmitteln, Medizin und Ausbildung von Kindern mit HIV und AIDS-Waisen über die finanzielle Unterstützung und medizinische Versorgung von AIDS-Kranken bis hin zur Schulung über Prävention und den Umgang mit HIV/AIDS, wobei Frauenprojekte besonders gefördert werden.
In der Diِözese Kibungo in Ruanda erhalten beispielsweise 240 besondes bedürftige AIDS-Kranke und deren Familien im Rahmen eines Caritas-Projekts Zugang zu Medikamenten und medizinischer Betreuung. Eine wesentliche Komponente dieses Projekts ist auch die Milderung der sozialen Stigmatisierung von Opfern, indem sowohl Familien-, als auch Gemeindemitglieder für die Integration von HIV/AIDS-infizierten Personen im alltäglichen Leben sensibilisiert werden. Auch Selbsthilfegruppen wurden dort gestartet.
Der Internationale Tag der Familie wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in ihrer Resolution 47/237 vom 20. September 1993 ausgerufen und ermutigt Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Erziehungsinstitutionen, religiöse Gruppen und Individuen zur Förderung der wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und demographischen Prozesse, die Familien stabilisieren und stärken.
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