SG/SM/10396
5. April 2006

UNO-Generalsekretär Kofi Annan:

"Für die Gesundheit zusammenarbeiten"

Erklärung zum Weltgesundheitstag, 7. April 2006

VEREINTE NATIONEN/NEW YORK, 5. April - Ärzte, Krankenschwester und Pfleger retten Leben. Sie bemühen sich darum, dass Fortschritte im Gesundheitswesen die Bedürftigsten erreichen. Sie leisten einen Beitrag zum sozialen und wirtschaftlichen Wohlergehen ihrer Länder. Sie tragen auch eine entscheidende Bedeutung für die Sicherheit ihrer Länder, da sie die ersten sind, die neue Krankheiten und Gefahren für die öffentliche Gesundheit identifizieren.

Allerdings steckt heute der öffentliche Gesundheitsdienst in vielen Teilen der Welt in der Krise. Die Weltbevölkerung wächst, aber die Zahl der Beschäftigten in der Gesundheitsfürsorge in vielen der ärmsten Länder fällt. In Entwicklungsstaaten sehen sich Ärzte, Krankenschwester und Pfleger wirtschaftlichen Härten sowie der verfallenen Infrastruktur im Gesundheitswesen und sozialen Unruhen gegenüber. Die HIV/AIDS-Pandemie hat sie besonders hart getroffen: Sie nimmt ihnen, genauso wie ihren Patienten, Gesundheit und Leben.

Es ist klar, dass wir den Gesundheitsdienst weltweit rasch stärken müssen, um die öffentliche Gesundheit zu schützen und zu verbessern sowie die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen. Afrika allein benötigt eine Million zusätzliches Personal im Gesundheitsdienst, um die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen. Ohne einen drastischen Kapazitätsanstieg werden notwendige Kinderimpfungen nicht ausgeführt, heilbare Krankheiten nicht behandelt und Frauen sterben auch weiterhin unnötigerweise bei der Geburt.

Um diese Krise anzugehen, bedarf es Partnerschaften und Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene in verschieden Bereichen, darunter Erziehungs-, Transport- und Finanzwesen, ebenso wie innerhalb des Gesundheitsdienstes selbst. Aus diesem Grund lautet das diesjährige Thema des Weltgesundheitstages "Für die Gesundheit zusammenarbeiten". An diesem Tag rufe ich Regierungen, Berufsverbände, die Zivilgesellschaft, den Privatsektor, die Medien und die internationalen Geber auf, ihre Kräfte zu bündeln und Investitionen in den Gesundheitsdienst zu erhöhen. Lassen Sie uns für die Gesundheit im 21. Jahrhundert zusammenarbeiten.

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