SG/SM/10436
OBV/554
PI/1713
2. Mai 2006
Medien haben ein fundamentales, universelles Recht auf Meinungsfreiheit, welches verantwortungsbewusst genutzt werden soll
Erklärung zum Welttag der Pressefreiheit, 3. Mai 2006
NEW YORK, 2. Mai (UNO-Hauptquartier) -- Informationen sind rings um uns. Mit der Zunahme sogenannter neuer Medien, neuer Technologien und neuen Wegen der Verteilung sind Informationen leichter zugänglich. Und sie werden mannigfaltiger. Mainstream-Berichterstattung wird zum Beispiel von "mitwirkenden Medien" wie etwa Blogs unterstützt.
Aber so wie sich Medien und Journalismus weiter entwickeln, bleiben gewisse Grundprinzipen nach wie vor ausschlaggebend. Am Welttag der Pressefreiheit erkläre ich erneut meine feste Unterstützung für das universelle Recht auf Meinungsfreiheit. Viele Mitglieder der Presse wurden bei der gewissenhaften Ausübung dieses Rechts getötet, verstümmelt, festgehalten oder verfolgt. Dem Ausschuss zum Schutz für Journalisten zufolge wurden im Jahr 2005 47 von ihnen getötet und 11 haben in diesem Jahr ihr Leben verloren. Es ist tragisch und inakzeptabel, dass die Zahl der bei der Ausübung ihrer Pflicht getöteten Journalisten ein Barometer für das Maß der Pressefreiheit wurde. Ich rufe alle Regierungen auf, ihrer Verpflichtung auf das Recht, "Informationen und Meinungen über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten", wie in Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschrenrecht festgelegt, nachzukommen.
Zur gleichen Zeit appelliere ich an alle, dieses Recht verantwortungsbewusst, und wenn möglich pro-aktiv, auszuüben. Medien haben einen starken Einfluss auf das menschliche Verhalten. Wie von der Generalversammlung in ihrer jüngsten Resolution zur Schaffung des Menschenrechtsrates bestätigt, spielen sie "eine wichtige Rolle bei der Förderung von Toleranz und dem Respekt für Religions- und Glaubensfreiheit". Medien sollten keine Instrumentarien zur Aufwiegelung, Erniedrigung oder zur Hassverbreitung sein. Es muss möglich sein, Umsicht auszuüben, ohne fundamentale Recht zu beeinträchtigen.
Lasst uns am Welttag der Pressefreiheit anerkennen, dass nationale und globale Medien nicht nur über Veränderungen berichten, sondern selber Veränderer sind. Wir sollten allen für die Arbeit und das Vorstellungsvermögen der Presse dankbar sein. Ich bin zuversichtlich, dass alte und neue Medien gleichermaßen ihre Arbeit frei von Bedrohungen, Angst oder anderen Beschränkungen fortsetzen können.
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