SG/SM/10583
7 August 2006
"Es gibt noch viel zu tun, um die Armut indigener Völker zu lindern"
Erklärung zum Internationalen Tag der indigenen Bevölkerungen der Welt,
9. August 2006
VEREINTE NATIONEN/NEW YORK, 7. August 2006 -- Der jährliche Internationale Tag erkennt die Errungenschaften der indigenen Bevölkerungen der Welt an, die 370 Millionen Menschen in rund 70 Staaten ausmachen. Er ist aber auch der Zeitpunkt, um sich die erheblichen Probleme, vor denen sie stehen, in Erinnerung zu rufen. Es gibt noch viel zu tun, um die Armut zu lindern, von der viele indigene Bevölkerungen betroffen sind, und um sie vor massiven Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierungen zu schützen, die beispielsweise viele Mädchen dazu zwingen, die Schulausbildung abzubrechen.
Mit dem Ständigen Forum der Vereinten Nationen für indigene Fragen verfügen nun indigene Völker über eine offizielle Einrichtung bei den Vereinten Nationen. Wie die Beratungen des Forums zeigen, haben die Perspektiven, Belange, Erfahrungen und Weltansichten indigener Bevölkerungen eine entscheidende Rolle dabei zu spielen, die globalen Herausforderungen zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele anzugehen. Es ist Tatsache, dass nur durch den Respekt vor kultureller Diversität und des Rechts indigener Völker auf Selbstbestimmung unsere Arbeit wirklich eine Partnerschaft genannt werden kann.
In diesem Jahr wurde der Entwurf der UNO-Erklärung über die Rechte der indigenen Völker während der ersten Sitzungsperiode des neuen Menschenrechtsrats verabschiedet. Die Erklärung - ein Produkt langjähriger schwieriger und manchmal sehr kontroverser Verhandlungen - ist ein Instrument von historischer Bedeutung für die Förderung der Rechte und der Würde der indigenen Bevölkerungen. Ihre Verabschiedung durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen, die vor Ende des Jahres erwartet wird, wird eine bedeutende Errungenschaft sein, die das Potenzial hat, indigene Völker und ihre Partner noch besser einzubinden.
An diesem Internationalen Tag, der in der Zweiten Internationalen Dekade der indigenen Bevölkerungen der Welt liegt, rufe ich alle Akteure - Staaten, indigene Bevölkerungen, Einrichtungen der Vereinten Nationen, internationale Entwicklungsorganisationen, Nichtregierungs-organisationen und den privaten Sektor - auf, dem Thema der Dekade erneut Beachtung zu schenken und mit Leben zu füllen, nämlich eine "Partnerschaft zum Handeln und für die Würde" aufzubauen.
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