UNIS/INF/229
30. August 2007
Wie erhalten von UNFCCC
Vertragsstaaten des Kyoto-Protokolls bereiten sich intensiv auf den Emissionshandel vor
Wien, 30. August 2007 (UNO Informationsdienst) -- Das Sekretariat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) hat heute erste Ergebnisse vorgestellt, die darauf hinweisen, dass Länder die Kriterien erfüllen werden, um im Jahr 2008 mit dem Handel der Kyoto-Emissionszertifikate zu beginnen. 2008 fängt der erste Verpflichtungszeitraum des Kyoto-Protokolls an.
Internationale Expertenteams, die vom Bonner Klimasekretariat koordiniert werden, haben die Überprüfung der Berichte abgeschlossen, die von Österreich, Japan und der Schweiz eingereicht wurden und die detailliert die Vorbereitungen für die Umsetzung des Kyoto-Protokolls darlegen. Diese sogenannten "Initial Reports" bestätigen, dass Regierungen technische Systeme eingeführt haben, mit denen Emissionen berechnet werden können und durch die die Resultate des Emissionshandels geprüft werden können.
"Das Kyoto-Protokoll verlangt von den Ländern, dass diese ihre Fortschritte zur Erreichung der Emissionsziele prüfen können. Die Überprüfungen zeigen, dass die Regierungen diesen Test bestanden haben", sagte UNFCCC-Exekutivsekretär Yvo de Boer in Wien. "Im Falle Österreichs, Japans und der Schweiz handelt es sich um die ersten abgeschlossenen Überprüfungen und wir rechnen mit ungefähr 30 weiteren bis Ende des Jahres", fügte Yvo de Boer hinzu.
Die Ergebnisse der Reviews der genannten drei Länder sind an ein internationales Gremium, das die Umsetzung des Kyoto-Protokolls überwacht, weitergeleitet worden. Dieses Komitee wird Anfang September beraten, ob noch weitere offene Fragen zu klären sind.
Die internationalen "Review Teams" haben bisher 32 Länder besucht und ausführlich die ersten Berichte der entsprechenden Länder überprüft. Dabei waren mehr als 200 Experten beteiligt, die von ihren jeweiligen Regierungen abgestellt wurden. Die ersten Berichte dieser Expertenteams sind nun auf der UNFCCC-Webseite zugänglich.
"Der CO2-Markt hat auf das Zeichen gewartet, dass die Regierungen die Kriterien erfüllen, um im Rahmen des Kyoto-Protokolls am Emissionshandel teilnehmen zu können", sagte Yvo de Boer.
Die Information wurde während der "Wiener Klimagespräche 2007" (27. bis 31. August) bekannt gegeben, auf der Regierungsvertreter über zukünftige Klimaschutzstrategien im Rahmen der Vereinten Nationen beraten. "Wir haben immer gewusst, dass das Kyoto-Protokoll nur ein erster Schritt ist, um der Herausforderung des Klimawandels zu begegnen", sagte der Exekutivsekretär, "aber das Fundament, das jetzt durch diese Länder gelegt wurde, bildet die Grundlage für weitaus ehrgeizigere Ziele im Rahmen eines UNO-Klimaschutzregimes nach 2012".
Das Verfahren hat bisher ungefähr 6,5 Milliarden Emissionszertifikate im Rahmen des Kyoto-Protokolls bestätigt - von den etwa 56 Milliarden Tonnen, die als Gesamtsumme der Industrieländer erwartet werden.
"Angesichts der Größenordnungen der Kyoto-Emissionszertifikate ist es entscheidend für die Integrität des Protokolls, dass der Verbleib eines jeden Zertifikats zu jeder Zeit registriert wird", sagte der UNFCCC-Exekutivsekretär.
Regierungen haben online-Registrierungsdatenbanken eingeführt, um die Ausstellung von Emissionszertifikaten sowie deren Übertragung vom Verkäufer zum Käufer zu kontrollieren. Jedes dieser nationalen Register wird mit dem International Transaction Log (ITL) verbunden sein, das vom UNO-Klimasekretariat umgesetzt wird.
"Das ITL ist die Absicherung für die internationale Gemeinschaft, dass Register fehlerfrei die Bewegungen der Zertifikate verfolgen und die Regeln des Kyoto-Protokolls eingehalten werden", sagte Yvo de Boer. "Es darf kein einziges Zertifikat verloren gehen, noch dürfen Zertifikate aus dem Nichts entstehen".
Bisher wurden acht nationale Register geprüft, die mit dem ITL arbeiten. Dabei handelt es sich um das Register des Clean Development Mechanism (CDM) und den Systemen Österreichs, der Tschechischen Republik, Ungarns, Japans, Neuseelands, der Schweiz und des Vereinigten Königreichs. Weitere sieben europäische Register haben die technischen Tests bestanden und es wird deren Dokumentation fertig gestellt. Es ist vorgesehen, dass bis Mitte Oktober 2007 alle Register das ITL-Genehmigungsverfahren abgeschlossen haben.
Die nächste Herausforderung der Register wird sein, live den operativen Betrieb mit dem ITL zu beginnen. Europäische Register laufen momentan zusammen unter dem Dach des Europäischen Emissionshandelssystems und es ist vorgesehen, dass diese im November 2007 gemeinsam zum ITL wechseln. Dafür wurden detaillierte Pläne ausgearbeitet, die nun durch die EU-Mitgliedsstaaten, der Europäischen Kommission und der UNO umgesetzt werden.
"Wenn die Register im November diesen Jahres über das ITL laufen, wird man ganz deutlich die Abgabe von CDM-Zertifikaten im Rahmen der zukünftigen Verträge im Dezember im Blick haben", sagte der UNFCCC-Exekutivsekretär. "Regierungen haben genau dazu aufgerufen und wir tun alles, um sie bei der Erreichung ihres Ziels zu unterstützen."
Im Rahmen des Kyoto-Protokolls haben sich 36 Industrieländer verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 im Vergleich zu den Werten von 1990 um mindestens 5% zu verringern. Mittlerweile haben 175 Länder den Vertrag, der am 16. Februar 2005 in Kraft trat, ratifiziert.
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Hinweis:
Die ersten Berichte und die Ergebnisse der Überprüfungen für Österreich, Japan und die Schweiz (weitere werden nach Fertigstellung hinzugefügt) finden Sie auf der UNFCCC-Webseite: http://unfccc.int/national_reports/initial_reports_under_the_kyoto_protocol/items/3765.php
Die Genehmigungsverfahren der Register für das ITL wird vom UNFCCC- Sekretariat dokumentiert durch sogenannte "Independent Assessment Reports", die ebenfalls auf der UNFCCC-Webseite zu finden sind: http://unfccc.int/kyoto_protocol/registry_systems/independent_assessment_reports/items/4061.php
Zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC)
Mit 191 Vertragsstaaten verfügt die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) über eine fast universale Mitgliedschaft und wird durch das 1997 verabschiedete Kyoto-Protokoll mit heute 175 Vertragsstaaten ergänzt. Im Rahmen des Kyoto-Protokolls haben sich 36 Industrie- und Schwellenländer zu verbindlichen Emissionsbeschränkungen und Reduktionszielen verpflichtet. Ziel beider Verträge ist, die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisieren, auf dem gefährliche Auswirkungen des menschlichen Handelns auf das Klimasystem verhindert werden können.
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