UNIS/INF/279
12. September 2008

Führende Persönlichkeiten treffen sich bei der UNO zur Beendigung der extremen Armut

Hochrangige Staatenvertreter und Führungskräfte aus der Privatwirtschaft und von Stiftungen verbünden sich zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele

WIEN, 12. September (UNO-Informationsdienst) - Staatsoberhäupter, hochrangige Vertreter von Regierungen, Unternehmen, Stiftungen und der Zivilgesellschaft werden am 25. September bei den Vereinten Nationen in New York zusammenkommen, um sich zu weiteren Maßnahmen zu verpflichten, damit bis 2015 die Millenniums-Entwicklungsziele erreicht werden.

Fast 100 Staats- und Regierungschefs werden an dem hochrangigen Treffen teilnehmen, das von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und dem Präsidenten der Generalversammlung, Miguel D'Escoto Brockmann, einberufen wurde. Es wird das erste Treffen zu den Millenniumszielen in Form eines Gipfels sein, seit sich die Staats- und Regierungschefs im Jahr 2000 in der Millenniumserklärung zu den Zielen verpflichtet hatten.

Das hochrangige Treffen markiert die Halbzeit bis zum Zieljahr 2015. Dabei sollen bisherige Fortschritte, Lücken und künftige Maßnahmen analysiert werden sowie bestehende Verpflichtungen in konkrete Pläne und Aktionen vor Ort umgesetzt werden, damit alle Staaten die Ziele erreichen können. Das Treffen findet während der jährlichen Generaldebatte der Generalversammlung statt und folgt auf ein Treffen zur Entwicklung Afrikas am 22. September.

"Das hochrangige Treffen im September wird einen Wendepunkt markieren, um die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen", sagte Generalsekretär Ban, der dieses Thema zu einer seiner Prioritäten gemacht hat. "Ich hoffe sehr, dass wir auf diesen Tag zurückblicken werden, als den Moment, in dem die Welt wieder Kurs darauf genommen hat, die Ziele zu erreichen."

Unterschiedliche Fortschritte und neue Herausforderungen

Dem neuen UNO-Bericht zu den Millenniums-Entwicklungszielen von 2008 zufolge hat es kräftige und dauerhafte Fortschritte bei der Bekämpfung der extremen Armut gegeben. Verbesserte Schätzungen der Weltbank zur Armut zeigen aber, dass die Zahl der Armen in den Entwicklungsländern höher ist als gedacht. Sie liegt bei 1,4 Milliarden Menschen. Die neuen Schätzungen bestätigen, dass die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, zwischen 1990 und 2005 um 400 Millionen gesunken ist. Die globale Armutsrate von 1990 wird wahrscheinlich bis 2015 um die angestrebten 50 Prozent fallen. Während der bisherige Rückgang hauptsächlich in Ostasien - und vor allem in China - zu verzeichnen war, kam es jedoch in anderen Regionen zu einem deutlich schwächeren Abfall der Armutsrate. Im südlichen Afrika und in früheren Sowjetrepubliken nahm die Zahl der Armen zwischen 1990 und 2005 sogar zu.

"Wir haben es mit nichts geringerem als einer Entwicklungskrise zu tun", sagte Ban. "Auf halbem Weg bis 2015 ist klar, dass wir nicht dabei sind, die Ziele zu erreichen - vor allem nicht in Afrika. Neue globale Herausforderungen - eine weltweit schwächere Wirtschaft, hohe Nahrungs- und Energiekosten und der Klimawandel könnten dafür sorgen, dass sich die Fortschritte, die wir bisher erreicht haben, ins Negative umkehren."

Durch die schwächere Weltwirtschaft werden die Einkommen der Armen sinken und der Klimawandel einen überproportionalen Einfluss auf die ohnehin schon Benachteiligten ausüben. Der Bericht kommt auch zu dem Schluss, dass durch hohe Nahrungsmittelpreise Millionen Menschen noch tiefer in die Armut getrieben werden - besonders im südlichen Afrika und Südasien. In beiden Regionen leben prozentual die meisten Menschen, die als extrem arm gelten.

Eine breite Koalition

Eine große Zahl von Unternehmern und Partnern der Zivilgesellschaft, die in breiter Koalition mit Regierungschefs und Organisationen der UNO zusammenarbeiten, werden in New York an Dutzenden Partnerschaftstreffen teilnehmen. Auf diesen Treffen sollen die Kernthemen der Millenniumsziele angesprochen werden. Diese Treffen finden vom 21. bis 26. September im oder in der Nähe des UNO-Hauptquartiers statt. Einige dieser Treffen sollen zu bedeutenden neuen Initiativen und konkretem Handeln führen, zum Beispiel bei den Themen Malariabekämpfung, sauberes Trinkwasser, Müttergesundheit und der Teilhabe von Frauen. (Weitere Informationen zum Zeitplan der Partnerschaftstreffen finden Sie auf der Internetsite www.un.org/millenniumgoals/2008highlevel.)

"Wir sind Zeugen, wie die Koalition, die sich für das Erreichen der Ziele einsetzt, größer wird", sagte Ban. "Gemeinsam werden wir in den kommenden sieben Jahren alles daran setzten, um die extreme Armut abzuschaffen. Wir können das erreichen."

Das hochrangige Treffen wird eröffnet durch Erklärungen des Präsidenten der Generalversammlung und des Generalsekretärs, sieben Regierungschefs sowie durch Bill Gates (Bill und Melinda Gates Stiftung) und Elaben Bhatt (Verband freiberuflicher Frauen in Indien). Gates und Bhatt vertreten dabei die Privatwirtschaft und die Zivilgesellschaft.

Danach werden parallel drei Gruppendiskussionen zu den Themen Armut und Hunger, Erziehung und Gesundheit sowie nachhaltige Umwelt veranstaltet. Gleichberechtigung und die globale Partnerschaft für Entwicklung sind dabei zusätzliche übergeordnete Themen. Der Generalsekretär wird eine Schlusserklärung abgeben, in der die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt werden. Außerdem ist eine Pressekonferenz nach Ende des Treffens geplant. (Weitere Informationen auf der Website)

Für Interviews, Themenvorschläge und andere Informationen zu den Millenniumsziele kontaktieren Sie bitte die in der Pressemappe und der Website aufgeführten Ansprechpartner.

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Live-Webcasts des hochrangigen Treffens und der Pressekonferenzen finden Sie unter www.un.org/millenniumgoals/2008highlevel.

Weitere Informationen zu den Millenniums-Entwicklungszielen finden Sie unter: www.un.org/millenniumgoals