UNIS/SGSM/039
19. März 2008

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Alle zwanzig Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen miserabler Sanitärversorgung"

Erklärung zum Weltwassertag, 22. März 2008

WIEN, 22. März (UNO-Informationsdienst) - Dieses Jahr fällt der Weltwassertag in das Internationale Jahr der sanitären Grundversorgung und verlangt von uns gegen eine Krise anzugehen, die mehr als jeden dritten Menschen auf der Welt betrifft.

Alle zwanzig Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen miserabler Sanitärversorgung, die weltweit ungefähr 2,6 Milliarden Menschen erdulden müssen. Dies summiert sich zu 1,5 Millionen junger Menschen, deren Leben durch eine Ursache verkürzt wird, die wir gut zu verhindern wissen.

Schlechte sanitäre Grundversorgung, verbunden mit dem Mangel an Trinkwasser und unzureichender Hygiene, trägt zu der erschreckend hohen Todesrate bei. Die Überlebenden haben nur eingeschränkte Möglichkeiten, ein gesundes und produktives Leben zu führen. Kinder, vor allem Mädchen, sind gezwungen der Schule fern zu bleiben, weil hygienebezogene Krankheiten die Eltern daran hindern zu arbeiten.

Die Staats- und Regierungschefs, die die Millenniums-Entwicklungsziele im Jahr 2000 verabschiedet haben, wollen den Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu sanitärer Grundversorgung haben, bis zum Jahr 2015 halbieren. Aber wir haben nirgendwo das Reformtempo erreicht, um dieses Ziel zu erreichen. Experten sagen voraus, dass bis 2015 eine sanitäre Grundversorgung immer noch 2,1 Milliarden Menschen fehlen wird. Mit dem jetzigen Tempo wird Schwarzafrika das Ziel erst im Jahr 2076 erreichen können. Obwohl Verbesserungen erzielt wurden, wird der Fortschritt durch Bevölkerungszuwachs, weit verbreitete Armut, unzureichende Investitionen, aber vor allem durch fehlenden politischen Willen gebremst.

Wenn der Entschluss fest gefasst ist, gibt es zahlreiche Maßnahmen, die die Mitglieder der internationalen Gemeinschaft ergreifen können. Die Kommission für nachhaltige Entwicklung umriss im Jahr 2005 eine Reihe von Maßnahmen, um einen deutlichen Fortschritt zu sichern und wies die Hauptverantwortung den Regierungen der betroffenen Länder zu. Die Kommission fordert auch internationale Unterstützung durch ein förderliches politisches Umfeld, finanzielle Unterstützung und Technologie-Transfer an bedürftige Länder.

Wenn wir die Herausforderung annehmen, werden die positiven Folgen über einen besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser hinausreichen. Jeder in Wasser investierte US-Dollar erzielt einen Ertrag von schätzungsweise sieben US-Dollar an produktiver Aktivität. Und dies ist nur die Spitze des unschätzbaren Gewinns bei der Armutsbekämpfung, in der Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und der Erhöhung des Lebensstandards.

Der Weltwassertag bietet die Möglichkeit diese Themen ins Rampenlicht zu rücken, aber lassen Sie uns dieses Jahr weitergehen, als nur die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Lassen Sie uns Druck ausüben, um einen messbaren Fortschritt im Leben der Menschen zu erzielen.

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