UNIS/SGSM/049
13. Juni 2008

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Trockenböden sind potenziell Gebiete zur Agrarintensivierung zur Deckung der Nahrungs- und Energiebedürfnisse"

Erklärung zum Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre, 17. Juni 2008

WIEN, 17. Juni (UNO-Informationsdienst) - Das Thema des diesjährigen Welttages für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre, "Bekämpfung der Landverödung für nachhaltige Landwirtschaft", erinnert uns an die Bedeutung von Land als Welterbe, ohne das kein Mensch leben kann. Die Verödung betrifft einen erheblichen Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Böden und hat somit einen direkten Einfluss auf das Wohl der Menschen und die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern. Sie verursacht agrarwirtschaftliche Verluste, bringt lokale und regionale Lebensmittelmärkte durcheinander und führt zu sozialer und politischer Instabilität.

Mit steigendem Bevölkerungswachstum und einer zunehmenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten brechen traditionelle Systeme der Bodenbewirtschaftung zusammen. Diese Entwicklung wird durch die Einführung von neuen Bewirtschaftungsmethoden, oft Monokulturen, verstärkt. Immer mehr gutes Land wird genutzt, ohne dabei ausreichend auf den Naturschutz zu achten. Arme Landwirte und Viehhalter werden auf minderwertiges Land verdrängt. Die Landverödung betrifft vor allem Frauen, da sie traditionell den Böden Zeit und Einsatz widmen. Sie pflanzen, verarbeiten, managen und vermarkten die meisten Nahrungsmittel und andere natürliche Ressourcen.

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) deckt diese Aspekte umfassend ab und bildet somit die Verbindung zwischen Armutsbekämpfung und der Erhaltung der Ökosysteme in den Wüstengebieten. Heute ist das Übereinkommen das einzige völkerrechtliche Rahmenwerk, um trockenes und verödetes Land zurück zu gewinnen. Es könnte eine langfristige Lösung für eine verstärkte Nahrungsmittelproduktion für mehr Menschen darstellen. Ungenutzte Böden könnten auch für die Produktion von Biokraftstoffen genutzt werden und somit eine neue Einnahmequelle für ihre Bewohner bieten.

Für die internationale Gemeinschaft ist die Zeit gekommen, um anzuerkennen, dass Trocken- und minderwertige Böden, auf dem fast die Hälfte der Armen dieser Welt leben, kein unbrauchbares Land ist. Vielmehr sind dies potenziell Gebiete zur Agrarintensivierung zur Deckung der Nahrungs- und Energiebedürfnisse. Lassen Sie uns unsere Verpflichtung erneuern, die Verschlechterung der Bodenqualität und Wüstenbildung umzukehren. Lassen Sie uns sicherstellen, dass die auf zehn Jahre angelegte Strategie, die im letzten Jahr in Madrid verabschiedet wurde, voll unterstützt und umgesetzt wird. An diesem Internationalen Tag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre sollten wir uns erneut dieser Aufgabe weihen.

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