UNIS/SGSM/101
18. März 2009
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:
"Rassismus verseucht immer noch unsere Welt"
Erklärung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels, 25. März 2009
WIEN, 25. März (UNO-Informationsdienst) - Die Vereidigung eines Sohnes Afrikas als Präsident der Vereinigten Staaten in diesem Jahr stellte für viele einen Meilenstein auf der langen Reise dar, die vor mehr als 400 Jahren ihren Anfang nahm. Im gesamten amerikanischen und karibischen Raum haben die Nachkommen der größten erzwungenen Migration der Geschichte lange und hart für Gerechtigkeit, Assimilierung und Respekt gekämpft - und sie kämpfen immer noch.
Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels erweist Millionen von Afrikanern Ehre, die gewaltsam aus ihren Heimatländern verschleppt und in die Sklaverei getrieben wurden. Es gibt verschiedene Schätzungen wie viele Millionen Männer und Frauen verschleppt wurden; unstrittig hingegen sind die Folgen dieses niederträchtigen Handels. Afrika erholt sich bis zum heutigen Tag von den verheerenden Folgen des Sklavenhandels oder dem darauffolgenden Zeitalter der Kolonisierung. Darüber hinaus befinden sich immer noch Menschen mit afrikanischen Wurzeln jenseits des Atlantiks, in Europa und andernorts auf der Welt in einem alltäglichen Kampf gegen tief verwurzelte Vorurteile, die sie disproportional in Armut gefangen halten.
Ungeachtet der offiziellen Abschaffung der Sklaverei verseucht Rassismus immer noch unsere Welt. Dazu zählen auch die gegenwärtigen Formen der Sklaverei, darunter Leibeigenschaft, erzwungene Prostitution sowie der Missbrauch von Kindern im Krieg und im internationalen Drogenhandel. Es ist von größter Bedeutung, dass wir uns laut und offen gegen diesen Missbrauch aussprechen. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte stellt fest, dass "alle Menschen frei und gleich an Würde und Recht geboren wurden". Eine Herabwürdigung dieser fundamentalen Prinzipien führt direkt zur Unmenschlichkeit der Sklaverei und dem Schrecken des Völkermords.
Die Dinge beim Namen zu nennen ist das diesjährige Thema des Internationalen Tages. Es fordert von uns, "das Schweigen zu brechen, die Trommeln zu schlagen". Seit dem Anbeginn der Menschheit in Afrika haben die Trommeln den Puls unserer Geschichte vorgegeben und sie werden uns auch in Zukunft helfen, unsere gemeinsame Menschheit zu feiern. Am heutigen Tag fordere ich jeden überall auf der Welt dazu auf, die Trommeln zu schlagen, um zu verkünden, dass wir alle - schwarz oder weiß, Mann oder Frau - ein einziges Volk sind. Wenn Musiker zusammenspielen, achten sie gegenseitig auf sich während sie ihren eigenen Part spielen. Wir müssen ihrem Beispiel folgen. Wir können Harmonie erreichen, wenn wir uns respektieren, uns an den Unterschieden untereinander freuen und für unsere gemeinsamen Ziele zusammenarbeiten.
* *** *