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UNIS/INF/378
16. Juli 2010

Ein menschlicher und effektiver Umgang mit Drogenabhängigkeit:
UNODC stellt den Diskussions-Beitrag
"Vom Zwang zur Zusammenarbeit - Drogenabhängigkeit mit Behandlung begegnen, nicht mit Bestrafung"
auf der Internationalen Konferenz AIDS 2010 vor

WIEN, 13. Juli (UNO-Informationsdienst) - UNODC wird auf der internationalen Konferenz AIDS 2010 den Diskussions-Beitrag "Vom Zwang zur Zusammenarbeit - Drogenabhängigkeit mit Behandlung begegnen, nicht mit Bestrafung" vorstellen. Die Publikation wird gemeinsam mit der erneuten Veröffentlichung des Berichts des Open Society Instituts "Haft als Behandlung: Inhaftierung von Metaamphetamin-Konsumenten in Kambodscha, Laos und Thailand" vorgestellt und soll den Themenkomplex rund um Haftanstalten und Zwangsbehandlung von Drogenabhängigen näher beleuchten. Die Veranstaltung wird moderiert von Christian Kroll, dem Koordinator für HIV und AIDS bei UNODC. Vorträge werden von der UNO, Human Rights Watch und dem Open Society Institute (OSI) gehalten: Gilberto Gerra, Leiter der Abteilung Drogenprävention und Gesundheit bei UNODC, Anand Grover, UNO-Sonderberichterstatter über das Recht eines jeden auf das für ihn erreichbare Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit, Rebecca Schleiffer, Leiterin PR der Abteilung Gesundheit und Menschenrechte bei Human Rights Watch und Daniel Wolfe, Leiter der Abteilung Internationale Entwicklung bei OSI.

Inhaftierung von Drogenabhängigen ist keine Behandlung! Drogenabhängigkeit ist eine Krankheit und Bestrafung ist nicht die richtige Reaktion. Trotzdem ist die Inhaftierung in Gefängnissen oder in geschlossenen Anstalten ein wachsendes Phänomen. Wissenschaftlich fundierte Behandlung von Drogenabhängigkeit wird in Haftanstalten meist nicht angeboten. Programme in Gefängnissen beinhalten oft Gewalt, Zwangsarbeit und harte militärische Ausbildung. Solche Maßnahmen entsprechen nicht der empfohlenen Behandlung von Drogenabhängigkeit und verletzen die Menschenrechte.

HIV kommt immer in Gefängnissen häufiger vor als im gesellschaftlichen Durchschnitt. Das Profil der Personen, die ins Gefängnis kommen, und der Mangel an Präventionsprogrammen verschärfen das Problem. Gesundheitsdienste sind schlecht ausgerüstet oder existieren gar nicht und Menschen mit HIV haben keinen Zugang zu antiretroviraler Behandlung.

Vor dem Hintergrund dieser Situation muss ein Weg gefunden werden, Drogenabhängige außerhalb der Gefängnisse zu behandeln. Es Bedarf einer Reform des Umgangs mit Drogentherapie seitens der Institutionen im Sicherheits- und Gesundheitsbereich. UNODC hat in seinem Bericht 2010 gefordert, dass Drogentherapie auf Fakten basieren und Prävention fördern sollte, und die Menschenrechte der Gefangenen dabei nicht verletzen darf. Freiwillige lokale Behandlungsangebote, die den Bedürfnissen der Patienten entsprechen, nehmen die Drogenabhängen eher an und sind darüber hinaus billiger.

Datum: 21. Juli 2010
Uhrzeit: 16:00 - 17:00
Ort: AIDS 2010 Medienzentrum, Halle A, Pressekonferenzraum 1

Bitte beachten Sie: Teilnehmer müssen sich im Vorfeld für die Konferenz registrieren!

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UNODC ist das führende Büro innerhalb von UNAIDS für HIV-Vorbeugung, Behandlung, Betreuung und Unterstützung von injizierenden Drogenabhängigen und innerhalb der Gefängnisse. Für weitere Informationen besuchen Sie www.unodc.org/AIDS

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Für nähere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Fabienne Hariga
UNODC HIV/AIDS Abteilung
Mobil: (+43-699) 1459-4292
Email: fabienne.hariga@unodc.org