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UNIS/SGSM/172
23. März 2010

UNO-Generalsektretär Ban Ki-moon:

"Es gibt weiterhin Sklaverei und sklavereiähnliche Praktiken
in vielen Teilen der Welt "

Erklärung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und
des transatlantischen Sklavenhandels, 25. März 2010

WIEN, 25. März (UNO-Informationsdienst) - Sklaverei ist verabscheuungswürdig. Sie ist ausdrücklich durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte untersagt und die Vereinten Nationen haben dieses Prinzip oftmals beteuert, beispielsweise durch die Erklärung von Durban, die im 2001 von der Weltkonferenz gegen Rassismus angenommen worden ist.

Allerdings gibt es weiterhin Sklaverei und sklavereiähnliche Praktiken in vielen Teilen der Welt. Die Sklaverei verändert sich und taucht in modernen Formen erneut auf, darunter Schuldknechtschaft, der Verkauf von Kindern und der Handel mit Frauen und Mädchen für Sex. Die Wurzeln der Sklaverei sind Ignoranz, Intoleranz und Gier.

Wir müssen ein Klima schaffen, in dem Missbrauch und Unmenschlichkeiten undenkbar sind. Ein Weg stellt die Erinnerung an die Vergangenheit und die Ehrung der Opfer des transatlantischen Sklavenhandels dar. Mit Hilfe der Erinnerung an vergangene Ungerechtigkeiten helfen wir sicherzustellen, dass solch systematischer Missbrauch von Menschenrechten niemals wiederholt werden kann.

Jene, die den transatlantischen Sklavenhandel kontrollierten, machten enorme Gewinne durch Tod, Elend und Ausbeutung. Sie standen an der Spitze des gewaltsamen Herausreißens von Millionen von Menschen aus ihrer afrikanischen Heimat. Sklavenhändler und Sklavenhalter unterwarfen diese unfreiwilligen Migranten und deren Nachfahren mitleidslosem körperlichem, geistigem und emotionalem Missbrauch.

Wir sehen das Erbe des transantlantischen Sklavenhandels in allen betroffenen Ländern. Wenn wir weise sind, werden wir diese Hinterlassenschaft positiv nutzen. Wir werden erkennen, dass dies der klare Beweis dafür ist, was passieren kann, wenn Intoleranz, Rassismuss und Gier triumphieren dürfen.

Wir sollten Mut aus denjenigen schöpfen, die mit großer Courage diesen institutionalisierten Missbrauch beendet haben. Ihre Tapferkeit hat möglicherweise den Triumph der Werte der Vereinten Nationen sichergestellt: Toleranz, Gerechtigkeit und der Respekt vor der Würde und dem Wert jedes Menschen.

Heute ehren wir alle Opfer der Sklaverei und wir verpflichten uns sicherzustellen, dass diese Praktik, in jeder Form, ausgemerzt wird.

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