UNIS/SGSM/184
21. April 2010

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Mutter Erde - unser einziges Zuhause - steht unter Stress"

Erklärung zum Internationalen Tag der Mutter Erde, 22. April 2010

WIEN, 21. April (UNO-Informationsdienst) - Mutter Erde - unser einziges Zuhause - steht unter Stress. Wir stellen zunehmend unvernünftige Forderungen an sie und sie zeigt Überanstrengung. Während der ganzen menschlichen Geschichte waren wir abhängig von der Freigebigkeit der Natur für unsere Ernährung, unser Wohlergehen und unsere Entwicklung. Viel zu oft haben wir vom Kapital der Natur gezehrt, ohne etwas zurückzugeben. Wir beginnen jetzt die Konsequenzen unseres Versagens, unser Investment zu schützen, zu erkennen.

Klimawandel und die verringerte Ozonschicht sind zwei der deutlichsten Beispiele. Die biologische Vielfalt - die unglaubliche Vielgestaltigkeit des Lebens auf der Erde, die uns trägt - ist im raschen Abbau begriffen. Süßwasser und die Reichtümer der Meere werden zunehmend verschmutzt; der Erdboden und einst reiche Fischgründe werden zunehmend karg und leer.

Der Einfluß unseres nachlässigen Verhaltens wird von den am stärksten verwundbaren Menschen der Welt gespürt: denen, die am Rand der Wüste leben, den indigenen Gemeinschaften, der armen Landbevölkerung und den Bewohnern der verkommenen Elendsvierteln der sich ausdehnenden Megastädte weltweit. Wenn sie aus der Armutsfalle ausbrechen und prosperieren wollen, benötigen sie zumindest fruchtbares Land, sauberes Wasser und angemessene sanitäre Einrichtungen.

Umweltnachhaltigkeit - der weise Umgang mit den Reichtümern von Mutter Erde - ist eines von acht Millenniums-Entwicklungszielen, die vor einem Jahrzehnt von den UNO-Mitgliedstaaten angenommen wurde. Die Frist zur Erreichung der Ziele ist das Jahr 2015. Im kommenden September werde ich einen Gipfel nach New York einberufen, der den Fortschritt bei den Zielen überprüfen und ein Aktionsprogramm - einen praktischen, erbnisorientierten Plan mit konkreten Schritten und Fristen - entwickeln soll. Der Schutz von Mutter Erde muss ein integraler Bestandteil unserer Strategie sein.

Ohne nachhaltige Umweltgrundlage haben wir nur geringe Hoffnung auf das Erreichen unserer Ziele zur Verringerung der Armut und des Hungers und zur Verbesserung der Gesundheit und des menschlichen Wohlergehens. Aus diesen und weitergehenden Gründen hat die Generalversammlung den 22. April zum Internationalen Tag der Mutter Erde ausgerufen. Ich rufe alle Regierungen, die Wirtschaft und alle Bürger der Welt auf, unserer Mutter Erde den Respekt und Sorgfalt zu geben, den sie verdient.

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