UNIS/SGSM/185
22. April 2010

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Der Kampf gegen Malaria kann gewonnen werden"

Erklärung zum Welt-Malaria-Tag, 25. April 2010

Wien, 25. April (UNO-Informationsdienst) - Vor zwei Jahren habe ich dazu aufgerufen, Programme zur Malariaprävention und -behandlung für die gefährdete Bevölkerung bis Ende 2010 allgemein zugänglich zu machen. Dieser Welt-Malaria-Tag gibt guten Grund zur Zufriedenheit. In sehr kurzer Zeit ist die Welt von simplen Versuchen, Malaria einzudämmen, zum Setzen des realistischen Ziels übergegangen, allen, die es benötigen, effektive und leistbare Hilfe zu bieten. Überdies hat die Wissenschaft einen Forschungsplan zur Entwicklung von Instrumenten und Strategien zur endgültigen Ausrottung von Malaria aufgestellt.

Seit 2003 ist das internationale Engagement zur Malariakontrolle um mehr als das Fünffache auf 1,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2009 gestiegen. Obwohl dies weit hinter dem, was benötigt wird, zurückbleibt, haben diese Geldmittel eine erhebliche Ausbreitung der Malariakontrolle unterstützt. Die Länder, die in der Lage waren, einem beträchtlichen Teil ihrer Bevölkerung Bettnetze und medizinische Versorgung zur Verfügung zu stellen, konnten einen Rückgang der Malaria- und Todesfälle um mehr als 50 Prozent verzeichen. Insgesamt sind auch die Kindersterblichkeitsraten zurückgegangen.

Aber wir müssen mit unserem Optimismus vorsichtig sein. Malaria ist ein hartnäckiger Feind. Um den gegenwärtigen Fortschritt aufrechtzuerhalten, müssen wir wachsam sein. Die Resistenz von Parasiten gegenüber Malariamedizin ist eine beachtliche Bedrohung und die Anwendung der auf Artemisinin gestützte Monotherapie ist die treibende Kraft hinter ihrer Ausbreitung. Daher fordere ich die Weltgemeinschaft auf, die Resolution der Weltgesundheitsversammlung von 2007 ohne Umschweife zu befolgen, und alle oralen, auf Artemisinin gestützte Monotherapien außer Gebrauch zu stellen.

Die weltweite Kampagne gegen Malaria hat gezeigt, was möglich ist, wenn die internationale Gemeinschaft ihre Kräfte auf mehreren Fronten vereint, um eine Seuche anzupacken, die seinen höchsten Tribut von der armen und unterpriviligierten Bevölkerung fordert. Ein starkes Engagement hat zu Innovationen geführt: kreative Initiativen haben die Versorgung mit Moskitonetzen ermöglicht; bahnbrechende Partnerschaften entwickeln neue Malariamedikamente und machen bestehende Medikamente breiter zugänglich und bezahlbar. Die Herausforderung besteht nun darin, dass alle, die der Malaria ausgesetzt sind, eine qualitätsgesicherte Diagnose und Behandlung erhalten können.

Die Fortschritte der letzten Jahre zeigen, dass der Kampf gegen Malaria gewonnen werden kann. Handeln vor Ort hat eine Wirkung. Entwicklungshilfe für die öffentliche Gesundheit zeigt, dass sie funktioniert. Das alles gibt uns guten Grund zum Optimismus, die Kindersterblichkeit zu verringern und die Gesundheit von Müttern zu verbessern. Im September werde ich einen Gipfel einberufen, um den Fortschritt der Millenniums-Entwicklungsziele zu überprüfen und einen Aktionsprogramm für die verbleibende Zeit bis zum Ablauf der Frist im Jahr 2015 zu formulieren. Lassen Sie uns an diesem Welt-Malaria-Tag Inspiration aus unseren Erfolgen ziehen. Diese sagen uns, dass wir mit der notwendigen Bereitschaft und Mitteln Malaria ausrotten und all unsere globalen Entwicklungsziele erreichen können.

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