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UNIS/SGSM/247
21. März 2011
"Zahl der Menschen ohne Zugang zu Leitungswasser steigt dramatisch"
Erklärung zum Weltwassertag,
22. März 2011
WIEN, 22. März (UNO-Informationsdienst) - Die Welt will eine nachhaltigere Zukunft schaffen. Die Beziehungen zwischen Wasser, Nahrung und Energie gehört dabei zu unseren größten Herausforderungen. Ohne Wasser gibt es keine Würde und kein Entkommen vor der Armut. Trotzdem ist das Millenniumsziel für Wasser und sanitäre Einrichtungen dasjenige, bei dem viele Länder am weitesten zurückliegen.
Etwas mehr als eine Generation wird es dauern, bis 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Der Zuwachs wird vor allem in den Elendsvierteln der Städte in den Entwicklungsländern zu verzeichnen sein. Das Motto des diesjährigen Weltwassertags, "Wasser für Städte" unterstreicht die große Herausforderung, die vor uns liegt.
Die Verstädterung bietet die Chance, die Wasserwirtschaft effizienter zu machen und den Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen zu verbessern. Die Probleme zeigen sich besonders deutlich in den Städten und übersteigen im Moment unsere Fähigkeit, Lösungen zu entwickeln.
Im letzten Jahrzehnt ist die Zahl der Stadtbewohner, die zuhause oder in ihrer direkten Umgebung kein Leitungswasser haben, um 114 Millionen gestiegen. Die Zahl derjenigen, die nicht einmal grundlegende sanitäre Anlagen nutzen können, hat um 134 Millionen zugenommen. Dieser Zuwachs um 20 Prozent hat sehr schwere Folgen für die menschliche Gesundheit und die wirtschaftliche Produktivität: Die Menschen werden krank und können nicht arbeiten.
Die Herausforderungen gehen weit über den Zugang zu Wasser hinaus. In vielen Ländern werden Mädchen wegen fehlender sanitärer Anlagen der Schule verwiesen, Frauen beim Tragen von Wasser und dem Besuch öffentlicher Toiletten belästigt oder vergewaltigt. Zudem sind es die ärmsten und verwundbarsten Mitglieder der Gesellschaft, die Wasser kaufen müssen, das 20 bis 100 Prozent teurer ist, als das Wasser aus den Leitungen der Häuser ihrer reichen Nachbarn. Dies ist nicht nur nicht nachhaltig - es ist auch nicht akzeptabel.
Auf der anstehenden UNO-Konferenz zu nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro, im Jahr 2012 - "Rio +20", werden die Probleme rund um das Thema Wasser eine zentrale Rolle spielen. Die von mir eingesetzte Arbeitsgruppe zum Thema globale Nachhaltigkeit und UN-Water arbeiten daran, die Themen Wasser, Energie und Nahrungssicherheit so zu verbinden, dass sie einen wichtigen Beitrag leisten können, damit Armut, Ungleichheit und die Risiken des Klimawandels reduziert werden und Arbeit geschaffen werden kann.
Am Weltwassertag rufe ich die Regierungen dazu auf, die städtische Wasserkrise als Krise der Regierungen, schwacher Politik und eines schlechtem Managements zu begreifen und nicht als Ursache die Wasserknappheit anzuführen. Wir müssen uns verpflichten, den alarmierenden Rückgang der Investitionen in Wasser und Abwassersysteme umzukehren. Lassen Sie uns unser Versprechen erneuern, die Notlage von mehr als 800 Millionen Menschen zu beenden, die noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen haben, die ihnen ein Leben in Würde und mit guter Gesundheit ermöglichen würde.
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