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UNIS/SGSM/257
5. April 2011

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Kampf gegen antimikrobielle Resistenzen: kein Handeln heute, keine Heilung morgen"

Botschaft zum Weltgesundheitstag,
7 April 2011

WIEN, 7. April (UNO-Informationsdienst) - Die Entdeckung von Antibiotika und antimikrobiellen Substanzen ist für einige der einschneidendsten Fortschritte in der Gesundheit des Menschen verantwortlich. Bevor diese Arzneimittel 1940 eingeführt wurden, starben jedes Jahr Millionen von Menschen an Infektionskrankheiten. Diese Medikamente halfen, die Last der Infektionskrankheiten zu verringern.

Anfangs hatten in erster Linie Länder mit höheren Einkommen und die reichere Bevölkerung in armen Ländern einen Nutzen davon. Aber in den letzten zwei Jahrzehnten haben neue Strategien im Gesundheitswesen und bei der Finanzierung den ärmeren Gemeinschaften geholfen, die großen Killer wie TB, HIV, Malaria, Lungenentzündung und Durchfallserkrankungen zu bekämpfen. Freie Verkäufe von Medikamenten für Mensch und Tier sind ebenfalls stark gestiegen.

Der Nutzen war enorm. Allerdings riskieren wir nun, viele von diesen wertvollen Medikamenten aufgrund der Verbreitung Arzneimittel-resistenter Organismen zu verlieren. Antimikrobielle Resistenzen sind ein natürliches Phänomen, werden aber durch die weitreichende Verwendung, den übermäßigen Gebrauch und Missbrauch von Medikamenten und die Verbreitung von resistenten Infektionen im Gesundheitswesen und in der Landwirtschaft verschärft. Handel, Reisen und Migration intensivieren die Verbreitung dieser Organismen quer durch die Gemeinschaften und über Grenzen hinweg.

Einige der Medikamente, die unsere Eltern und Großeltern gerettet haben, sind mittlerweile unbrauchbar geworden. Arzneimittelresistenzen verursachen enorme Kosten für Gesundheitssysteme und kosten eine steigende - und unnötige - Zahl an Menschenleben und drohen, den Fortschritt, den wir in Richtung gesundheitsbezogener Millenniums-Entwicklungsziele gemacht haben, zurückzudrängen. Sie könnten ebenso den Nutzen anderer moderner Medikamente und Technologien, die für die Bekämpfung von nicht ansteckenden Krankheiten eingesetzt werden, unterminieren. Am meisten beunruhigt vielleicht, dass die Pipeline für neue antimikrobielle Arzneien als Ersatz für jene, die wir bereits verloren haben, beinahe vertrocknet ist.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den "Kampf gegen antimikrobielle Resistenzen: kein Handeln heute, keine Heilung morgen" zum Thema des diesjährigen Tages gemacht. Die Entstehung von antimikrobiellen Resistenzen ist ein komplexes Problem, dass eine Reihe von Akteuren einschließt. Es muss dringend und vehement mittels umfassender Reaktion in allen Bereichen sowie länderübergreifend angegangen werden.

Die WHO ruft heute zum Handeln auf, um die Verantwortung zu erhöhen und die Verbreitung von Arzneimittelresistenzen mittels eines Sechs-Punkte-Programms zu stoppen: gemeinsame Planung; Überwachung; Medikamentenregulierung; rationelle Verwendung von Medikamenten; Verhütung und Kontrolle von Infektionen; Innovation und Forschung. Regierungen, die Industrie und sämtliche Interessensgruppen müssen darauf antworten. Die globale Gesundheit und Millionen von Menschenleben stehen auf dem Spiel.

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