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UNIS/SGSM/304
23. November 2011

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Die Verbreitung dieser Gewalt sollte uns alle schockieren"

Botschaft zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen,
25 November 2011

WIEN, 25. November (UNO-Informationsdienst) - Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Formen und ist weit über den Globus verbreitet. Dazu gehören Vergewaltigung, häusliche Gewalt, Belästigung am Arbeitsplatz, Missbrauch in Schulen, weibliche Genitalverstümmelung und sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten. Sie wird hauptsächlich von Männern begangen. Ob in Entwicklungsländern oder entwickelten Ländern, die Verbreitung dieser Gewalt sollte uns alle schockieren. Gewalt - und in vielen Fällen die bloße Bedrohung - ist eine der wesentlichen Barrieren für die Gleichstellung der Frauen.

Das Recht der Frauen und Mädchen, frei von Gewalt zu leben ist unveräußerlich und fundamental. Es ist in den internationalen Menschenrechten und Gesetzen festgeschrieben. Und es ist der Kern der UNiTE to End Violence against Women (Vereint um die Gewalt gegen Frauen zu beenden) Kampagne. Seit ihrem Start im Jahr 2008 hat die Kampagne Regierungen, die Zivilgesellschaft, den Unternehmenssektor, Athleten, Künstler, Frauen, Männer und junge Menschen auf der ganzen Welt wach gerüttelt. Die soziale Mobilisierungs-Platform "Say NO-UNiTE" verzeichnet weltweit mehr als zwei Millionen Aktivitäten - von Protestmärschen bis zu Öffentlichkeitskampagnen, und gesetzgebender Befürwortung für die Hilfe von Opfern.

Der Treuhandfonds der Vereinten Nationen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen hat viele Aktivitäten unterstützt. Seit seiner Gründung vor 15 Jahren hat der Fonds Subventionen im Wert von 77 Millionen US-Dollar an 339 Initiativen in 126 Ländern und Gebieten vergeben. Wir möchten, dass der Fonds noch mehr macht, aber die Nachfrage nach Unterstützung übersteigt die Resourcen. Allein in diesem Jahr hat der Fonds mehr als 2.500 Anfragen für fast 1,2 Milliarden US-Dollar erhalten. Ich appelliere an unsere Partner, uns zu helfen, den enormen unerfüllten Bedürfnissen nachzukommen.

Unsere Herausforderung ist die Gewährleistung, dass die Botschaft der "Nulltoleranz" weitestmöglich gehört wird. Dafür müssen wir alle Gesellschaften - und besonders junge Menschen - miteinbeziehen. Insbesondere junge Männer und Burschen müssen wir ermutigen, die notwendigen Fürsprecher zu werden. Wir müssen neue Modelle an Maskulinität fördern. Zu viele junge Männer wachsen noch immer unter unzeitgemäßen männlichen Stereotypen auf. In Gesprächen mit Freunden und Gleichgesinnten über Gewalt gegen Frauen und Mädchen und durch Handlungen zur Beendigung der Gewalt können sie helfen, das tiefverwurzelte Verhalten von Generationen zu durchbrechen.

An diesem Internationalen Tag ersuche ich alle Regierungen und Partner auf der ganzen Welt, Energien, Ideen und Führungsstile umzusetzen, um uns bei der Beendigung dieser Pandemie der Gewalt zu helfen. Nur dann werden wir eine gerechtere und friedlichere Welt erzielen.

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