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UNIS/SGSM/312
16. Dezember 2011

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Migrantinnen und Migranten leisten gewaltige Beiträge für die Gastländer"

Botschaft zum Internationalen Tag der Migration,
18. Dezember 2011

WIEN, 18. Dezember (UNO-Informationsdienst) - Migration betrifft alle Länder - so wie die Mythen und falschen Vorstellungen über ihre Auswirkungen.

Viele falsche Annahmen ranken sich um Migration.

Einer dieser Mythen ist, dass Migrantinnen und Migranten eine Last sind. In Wirklichkeit leisten sie gewaltige Beiträge für die Gastländer. Als Arbeiter bringen sie Fertigkeiten. Als Unternehmer schaffen sie Jobs. Als Investoren bringen sie Kapital. In den Industrieländern und aufstrebenden Wirtschaften spielen sie in der Landwirtschaft, im Tourismus und bei der Hausarbeit eine unverzichtbare Rolle. Migrantinnen und Migranten kümmern sich oft um die jüngsten und ältesten Familienmitglieder in der Gesellschaft.

Menschen sehen irreguläre Einwanderung als ein Verbrechen. Vielen glauben, dass Migrantinnen und Migranten ohne ordnungsgemäße Dokumente eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen und festgehalten werden sollten, oder, dass alle Frauen, die für gering qualifizierte Jobs einwandern, Opfer von Menschenhändlern wurden.

Diese und andere unbegründete Irrglauben führen zur Annahme einer Migrationspolitik, die im besten Fall irrelevant oder sogar gefährlich ist.

Staaten haben das souveräne Vorrecht, ihre Grenzen zu regeln. Sie müssen sich aber auch an die völkerrechtlichen Verpflichtungen halten. Unter dem humanitären Völkerrecht haben alle Menschen, ohne Diskriminierung und ungeachtet ihrer Nationalität oder ihres Rechtsstatus, Anspruch auf die grundlegenden Menschenrechte. Kein Migrant sollte an einen Ort zurück geschickt werden, wo auf ihn oder sie Folter warten. Jede Migrantin sollte Zugang zur Gesundheitsversorgung, einschließlich der reproduktiven, haben.

Menschenrechte sind keine Angelegenheit der Nächstenliebe, noch sind sie eine Anerkennung für die Befolgung der Immigrationsgesetze. Jeder Mensch, einschließlich der weltweit 214 Millionen Migrantinnen und Migranten und deren Familien, hat den unveräußerlichen Anspruch auf die Menschenrechte.

Fünfundvierzig Länder haben die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen ratifiziert. Ich rufe alle anderen auf, diesem wichtigen Vertrag beizutreten, zur Bekräftigung ihrer Bekenntnis, die Menschenrechte für alle Migrantinnen und Migranten auf ihrem Boden zu schützen und zu fördern.

Wenn ihre Rechte verletzt werden, wenn sie an den Rand gedrängt und ausgeschlossen werden, sind Migrantinnen und Migranten nicht in der Lage, ihren Beitrag für die Gesellschaften, die sie hinter sich gelassen haben, oder denen sie beitreten, zu leisten.

Wir wollen dem Internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten einen tieferen Sinn verleihen, in dem wir konstruktive Schritte unternehmen, um dieses globale Phänomen als fortschrittliche Kraft zu unserem Vorteil zu nutzen.

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