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UNIS/SGSM/481
13. November 2013
WIEN, 16. November (UNO-Informationsdienst) - Wir leben in einer Zeit des globalen Umbruchs. Neue Zentren der Macht und wirtschaftlichen Dynamik entstehen. Die Technik verbindet uns immer mehr, und der Kulturaustausch vertieft sich täglich - aber das heißt nicht, dass es mehr Verständnis gibt. Gesellschaften sind vielfältiger, aber Intoleranz ist vielerorts im Steigen.
Rund um den Globus sehen sich die Länder und Gemeinschaften tiefgreifenden und dauerhaften wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen gegenüber. Armut, Hunger und Krankheiten stagnieren auf inakzeptablem Niveau. Jede Region erlebt die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels. Naturkatastrophen erinnern uns ständig an die Verletzlichkeit der Menschen. Konflikte und Spannungen zwischen Gemeinschaften dauern auf der ganzen Welt an. Millionen sehen sich täglich den Bedrohungen von Gewalt und Vertreibung ausgesetzt.
Es gibt keine individuellen Lösungen für diese vielfältigen und wechselwirkenden Herausforderungen. Wir können nur als Gemeinschaft von Ländern und Kulturen voran kommen, die auf menschliche Solidarität baut und erkennt, dass wir ein gemeinsames Schicksal haben. Deshalb ist Toleranz so wichtig.
Toleranz ist nicht passiv. Es braucht eine aktive Entscheidung für gegenseitiges Verständnis und Respekt, besonders dort, wo Uneinigkeit herrscht. Toleranz bedeutet zu erkennen, dass unsere Verschiedenartigkeit eine Stärke ist - eine Quelle der Kreativität und Erneuerung für alle Gesellschaften.
Toleranz kann, und muss, gelernt werden. Wir müssen Mädchen und Buben nicht nur das Zusammenleben lernen, sondern auch als Weltbürger gemeinsam zu handeln. Wir müssen Toleranz fördern, indem wir kulturelles Verständnis und Respekt fördern - von den Regierungen bis zu den Spielplätzen. Wir müssen die wachsende Ungleichheit angehen und soziale Ausgrenzung aufgrund von Geschlecht, Behinderungen, sexueller Orientierung und ethnischem oder religiösem Hintergrund zurückweisen.
Toleranz ist das stärkste Fundament für Frieden und Versöhnung. In einer Zeit der schnellen und oft verwirrenden Veränderung war sie nie so wichtig. An diesem Internationalen Tag appelliere ich an alle nationalen Führer und jene der lokalen Gemeinschaften - und all jenen, die aufgrund traditioneller und sozialer Medien und innerhalb ihrer Gruppen Einfluss haben - Toleranz als Band zu umfassen, dass uns auf unserer gemeinsamen Reise zu einer friedlichen und nachhaltigen Zukunft verbindet.
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