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UNIS/SGSM/523
2. Mai 2014

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

Erklärung zum Welttag der Pressefreiheit

3. Mai 2014

WIEN, 3. Mai (Informationsdienst der Vereinten Nationen) - Jedes Jahr am Welttag der Pressefreiheit bekräftigen wir unsere Verpflichtung zur grundlegenden Freiheit, über die Medien Informationen zu erhalten und sie zu verbreiten - über alle Grenzen hinweg, und so, wie es in Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben ist.

Aber jeden Tag sehen wir, dass dieses Recht bekämpft wird.

Journalisten werden verfolgt, weil sie über unangenehme Wahrheiten berichten - sie werden entführt, verhaftet, geschlagen und sogar ermordet. Solche Taten sind völlig inakzeptabel in einer Welt, die immer mehr von weltweiten Nachrichtennetzwerken abhängt und von den Journalisten, die für sie arbeiten.

In Konfliktgebieten tragen Journalisten oft blaue Uniformen und Helme, damit sie leicht identifiziert und gegen Angriffe geschützt werden können. Aber wie wir aus den UN-Friedensmissionen wissen, bietet die Farbe Blau keine Garantie für Sicherheit.

Im vergangenen Jahr wurden 70 Journalisten getötet, viele davon im Kreuzfeuer bewaffneter Konflikte. 14 weitere sind allein dieses Jahr getötet worden.

Letztes Jahr wurden 211 Journalisten inhaftiert. Seit 2008 wurden 456 Journalisten gezwungen, ins Exil zu gehen. Seit 1992 wurden über 1 000 Journalisten getötet - fast einer pro Woche.

Das sind alarmierende Zahlen. Hinter jeder Zahl steht ein Mann oder eine Frau, die lediglich ihrer rechtmäßigen Aufgabe nachgegangen sind.

Es darf keine Straflosigkeit für die geben, die Journalisten attackieren, die versuchen, sie einzuschüchtern oder mit unlauteren juristischen Versuchen ihre Arbeit behindern wollen.

Pressefreiheit muss im Zentrum unserer Arbeit für Sicherheit, Würde und Wohlstand für alle stehen.

Die UN-Mitgliedsstaaen diskutieren engagiert über die Post-2015 Agenda. Sie bietet eine große Möglichkeit, die Welt nachhaltiger und gerechter zu machen.

Freie Medien - klassische und neue - sind unersetzlich für Entwicklung, Demokratie und gute Regierungsführung. Sie können Transparenz schaffen über neue Ziele, die die Staaten verabschieden. Sie können aber auch über Defizite informieren. Soziale Medien und mobile Technologien bieten neue Chancen, die Menschen stärker und schneller an diesen Prozessen zu beteiligen. Die Wächterfunktion der Medien ist essenziell, um Regierungen, Unternehmen und andere Beteiligte an ihre Verantwortung zu erinnern und ihr Handeln zu überprüfen.

An diesem Welttag rufe ich alle Regierungen, Verbände und jeden Einzelnen dazu auf, das fundamentale Recht der Pressefreiheit zu verteidigen. Sie ist ein entscheidender Faktor, die Millenniumsziele zu erreichen und die Post-2015 Agenda voranzubringen.

Meinungsfreiheit, unabhängige Medien und weltweiter Zugang zu Informationen verstärken unsere Anstregungen, dauerhafte Resultate für die Menschen und die Welt zu erzielen.

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