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\UNIS/SGSM/587
24. November 2014

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

Erklärung zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen

25. November 2014

WIEN, 25. November (UNO-Informationsdienst) - Sexuelle und geschlechtsbezogene Gewalt ist die extremste Form globaler und systemischer Ungleichheit, die Frauen und Mädchen erfahren. Sie kennt keine geografischen, sozioökonomischen und kulturellen Grenzen. Weltweit erlebt jede dritte Frau irgendwann in ihrem Leben physische oder sexuelle Gewalt, von Vergewaltigung und häuslicher Gewalt bis zu Belästigung am Arbeitsplatz und Mobbing im Internet.

Allein in diesem Jahr wurden in Nigeria mehr als 200 Mädchen verschleppt; wir sahen anschauliche Beweise von irakischen Frauen, die während Konflikten Vergewaltigung und sexueller Sklaverei ausgesetzt waren; zwei indische Schulmädchen wurden vergewaltigt, getötet und an einem Baum aufgehängt; und in den Vereinigten Staaten gab es Fälle von sexueller Gewalt in Sport Teams und an Universitätscampusen. 

Frauen und Mädchen erleben in allen Ländern und Nachbarschaften sexuelle Gewalt, aber diese Verbrechen bleiben oft verborgen und niemand berichtet darüber. Wir müssen diese Stille beenden. Deshalb dreht sich an diesem Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen alles um eine Basisbewegung zur Bewusstseinsschärfung mit dem Namen "Orange your Neigbourhood".    In New York werden das UNO-Sekretariatsgebäude und das Empire State Building orange beleuchtet und auf der ganzen Welt sind viele andere Aktivitäten, auch über sozialen Medien, geplant.

Jeder trägt Verantwortung, die Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu beenden. Dies beginnt schon bei der Änderung der Kultur der Diskriminierung, die es erlaubt, weiterzumachen. Wir müssen negative Geschlechterstereotypen und Verhalten zerschlagen, Gesetze einführen und umsetzen, die Diskriminierung und Ausbeutung vorbeugen und beenden, und uns gegen missbräuchliches Verhalten erheben, wann immer wir dies bemerken. Wir müssen alle Gewaltakte verurteilen, Gleichheit am Arbeitsplatz und zu Hause schaffen, und die täglichen Erfahrungen von Frauen und Mädchen ändern.    

Frauenrechte waren einst nur für Frauenunternehmen gedacht, aber mehr und mehr werden Männer und Burschen zu wahren Partnern im Kampf für die Ermächtigung der Frauen. Vor zwei Monaten stellte ich die "HeForShe"-Kampagne vor; eine globale Solidaritätsbewegung für die Gleichstellung von Männern und Frauen, die die Hälfte der Menschheit für die Unterstützung der anderen Hälfte zusammenbringt, zum Nutzen aller.

Wir alle haben eine Rolle zu spielen, und ich appelliere an Sie, ihre zu spielen. Wenn wir zusammenhalten, zu Hause, in den Gemeinschaften, Ländern und international, können wir Diskriminierung und Ungleichheit verändern und die Mentalität und Gebräuche, die die globale Schande der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ingnorieren, tolerieren oder dazu ermutigen, zu stoppen.

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